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Schwarzer Samstag für ÖSV-Stars

Der 8. Dezember 2007 war ein Schwarzer Samstag für Österreichs Alpinskifahrer. Neben dem beim Riesentorlauf in Bad Kleinkirchheim schwer gestürzten Rainer Schönfelder fällt auch Alexandra Meissnitzer für über einen Monat aus.

Auch Michaela Kirchgasser kehrt wegen ihrer Knieverletzung vorzeitig nach Österreich zurück und verzichtete am Sonntag auf einen Slalom-Start in Aspen (18:00/21:00 MEZ).

Meissnitzer erlitt bei ihrem Sturz in der abgebrochenen Abfahrt von Aspen eine Gehirnerschütterung sowie eine schwere Knochenprellung mit Einblutungen im linken Schienbeinkopf. Sie muss nun zumindest vier bis sechs Wochen pausieren. „Eine Verletzung, wie sie Meissnitzer erlitten hat, dauert oft länger als es die Ärzte meinen“, fürchtete ÖSV-Damenchef Herbert Mandl.

Dem nicht genug, erwies sich auch die in den USA erlittene Trainingsverletzung von Kirchgasser am Ende als so schwer, dass die 22-jährige Salzburgerin schon am Samstag Aspen verließ. Sie wird nun am Dienstag in Innsbruck bei Dr. Christian Hoser, der Kirchgasser schon nach deren Knöchelverletzung im November behandelt hat, genauer untersucht.

Meissnitzer durfte die Aspen-Klinik zwar bald wieder verlassen, klagte danach im Mannschaftshotel aber ein wenig über Kopfschmerzen. Die 34-jährige Abtenauerin, die nach dieser Saison ihre Karriere beenden wird, sollte dennoch schon am Sonntag zurück nach Österreich fliegen. Die ebenfalls gestürzte Französin Anne-Sophie Barthet musste am Knie operiert werden, um die Kniescheibe zu fixieren.

Mandl hatte vor dem umstrittenen Rennen für eine Absage plädiert, weil die Piste seiner Meinung nach nicht ausreichend vom vielen Neuschnee befreit worden war und die Strecke zudem sehr weich und löchrig sei. Nach dem Sturz von Meissnitzer zogen der ÖSV, aber auch andere Nationen ihre Läuferinnen teilweise vom Start zurück. Die Abfahrt wurde am Ende nach 37 von 56 Läuferinnen aber wegen Nebels abgebrochen und gewertet.

Mandl blieb auch bei der abendlichen Mannschaftsführersitzung kritisch und forderte mehr Schutz für die Fahrerinnen. Der österreichische Damenchef wurde allerdings vom norwegischen FIS-Renndirektor Atle Skaardal regelrecht abgekanzelt. Der Start des Rennens sei absolut vertretbar gewesen, betonte Skaardal und verwies zumindest im Fall der Französin auf einen Fahrfehler.

Auch die meisten Trainer-Kollegen ließen Mandl zumindest im offiziellen Teil der Sitzung im Stich. Man werde nun einen Brief an den Ski-Weltverband FIS schreiben und die Verantwortlichen über die Vorkommnisse zu informieren, sagte Mandl.

Das Schlechtwetter in Colorado spielte dem ÖSV-Team auch abseits der Piste böse Streiche. Weil der Flughafen in Aspen weiterhin geschlossen war, mussten Renate Götschl und Co. am Samstag mit dem Auto über verschneite und fast 4.000 Meter hohe Pässe nach Denver fahren und verpassten dort ihren Anschluss nach Europa. Gleiches widerfährt auch den Slalom-Läuferinnen und Coaches am Sonntag, denn auch für diesen Tag waren alle Flüge aus Aspen bereits gestrichen.

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