Schwangerschaftsabbrüche in Vorarlberg: Bischof warnt vor Symbolkraft

Feldkirchs Bischof Benno Elbs warnte vor der "Symbolkraft", die von der Wahl eines Ortes für Abtreibungen ausgehe, berichtete Kathpress. Ein Krankenhaus sei ein Ort, "an dem es in erster Linie darum geht, Leben zu retten", meinte Elbs.
"Zutiefst ethische Dimension"
In einem veröffentlichten Beitrag auf der Website seiner Diözese wies der Bischof auf ebendiese "zutiefst ethische Dimension" von Schwangerschaftsabbrüchen hin, die in der Debatte kaum beachtet worden sei. Gleichzeitig betonte Elbs, dass die Entscheidung über die Verortung letztlich bei der Politik liege.
Der Bischof rief alle Beteiligten der Diskussion zu "neuen Wegen des Dialoges und Aufeinander-Hörens" auf - "die Kirche eingeschlossen". "Es geht keinesfalls darum, über Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen haben, zu urteilen. Keine Frau, denke ich, trifft diese Entscheidung leichtfertig", erklärte Elbs. Die Kirche sei auch "keinesfalls an Strafbarkeit interessiert". Vielmehr gehe es darum, "dass ein Umfeld geschaffen wird, in dem Menschen 'Ja' zu ihren Kindern sagen können".
Wallner wollte Lösung außerhalb des Spitals
Die schwarz-grüne Landesregierung hatte am Mittwoch nach wochenlangen Debatten die neue Regelung für die Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen im "Ländle" beschlossen - und die ÖVP damit nach Meinung vieler politischer Beobachter eine Kehrtwende vollzogen.
Es sei nicht möglich gewesen, eine Lösung in einer Privatordination zu finden, begründete Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) die Entscheidung. Parallel werde es vor Ort ein erweitertes Beratungsangebot für ungewollt Schwangere geben. Es bleibe bei einer privaten Leistung, betonte Wallner. Seiner persönlichen Auffassung nach wäre eine Lösung außerhalb des Spitals wünschenswerter gewesen, so der Landeshauptmann. Es müsse aber auch zur Kenntnis genommen werden, dass alle Bemühungen, eine niedergelassene Praxis zu finden, erfolglos gewesen seien.
(APA)
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