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Schwanger: "Speed Queen" Götschl erklärte ihren Rücktritt

Mitten in den Hochsommer ist am Mittwoch der überraschende Rücktritt von Österreichs Ausnahme-Skifahrerin Renate Götschl geplatzt. "Der Grund für meinen Rücktritt ist überraschend. Aber es ist eine wunderschöne Überraschung. Ich erwarte ein Baby. Damit beginnt ein neues Leben für mich. Und ich freue mich schon sehr darauf. Oberste Priorität hat ab jetzt mein Nachwuchs, das Skifahren ist ad acta gelegt", erklärte die 34-jährige Steirerin in Gaflenz, wo ihr Sponsor Harreither zu Hause ist.
Steckbrief von Götschl
Porträt der "Speed Queen"
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Götschl, die noch bis vor einer Woche voll im Training für den Olympia-Winter 2009/10 gestanden war, und ihr Freund Hannes Kargl erwarten im Frühjahr Nachwuchs. Nachdem zwei Schwangerschaftstests negativ ausgefallen waren, suchte Götschl einen Frauenarzt auf und erhielt dort rasch Klarheit. “Interessant, schon sehr überraschend”, meinte Götschl über die ersten Gedanken nach der Diagnose.

An eine Hochzeit denkt man im Hause Götschl/Kargl bis auf weiteres nicht, auch die Frage, ob es ein Bub oder ein Mädchen wird, bleibt noch unbeantwortet. Bis vor wenigen Tagen hatte Götschl noch die kommende Saison und Olympia in Vancouver an erster Stelle im Kopf gehabt, “aber manchmal kommt es eben im Leben anders als man denkt”. “Das Baby hat mir die Entscheidung über eine Fortsetzung der Karriere sehr leicht gemacht”, meinte Götschl schmunzelnd.

In den Worten von Götschl war keinerlei Wehmut zu erkennen, lediglich große Vorfreude auf einen neuen Abschnitt. Tränen gab es für die TV-Kameras und Fotografen ebenfalls nicht einzufangen. “Eine Heulsuse war ich noch nie”, erinnerte Götschl. Auch ihr Freund Hannes war von den positiven News überwältigt. “Super, wunderschön, wir freuen uns sehr. Das Wichtigste ist, dass das Kind gesund ist”, meinte der Steirer.

“Ich darf auf eine wundervolle Karriere mit großen Erfolgen zurückblicken. Danke an alle, die mich unterstützt haben”, meinte Götschl, die im Laufe ihrer 17-jährigen Profi-Laufbahn fast alles gewonnen hat. Lediglich Olympia-Gold fehlt in der Sammlung der “Speed Queen”, die dies jedoch sehr gelassen hinnimmt.

“Ich sehe den fehlenden Olympiasieg nur als kleinen schwarzen Punkt meiner Karriere. Das war der Öffentlichkeit anscheinend fast wichtiger als mir persönlich. Irgendetwas muss einem ja fehlen, man kann im Leben nicht alles haben. Manche Sachen lassen sich nicht erreichen, dafür habe ich sonst alles gewonnen”, erklärte die Gewinnerin von u.a. drei WM-Goldenen, einer großen (im Jahr 2000) und acht kleinen Kristallkugeln (fünfmal Abfahrt, dreimal Super G).

Ihr Speed-Bedürfnis muss Götschl nun bis auf weiteres zurückschrauben, an Ersatz durch schnelle Autos ist nicht gedacht. Stattdessen wird es Götschl in Zukunft weitaus ruhiger angehen. “Schwammerln suchen, Himbeeren pflücken und etwas Gutes kochen. Langweilig wird mir sicher nicht”, versicherte Götschl.

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