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Schutz junger Wildtiere: So kommen Rehkitze, Hasen und Co. nicht zu Schaden

©Symbolbild: Bernd Hofmeister, VOL.AT/Mayer
Jedes Jahr kommen zahlreiche Rehkitze und andere junge Wildtiere in Vorarlberg zu Tode. Der Jägerschaft Vorarlberg liegt daher das Thema "Schutz junger Wildtiere" sehr am Herzen.
Rehkitze: Schutz vor Mähtod
Pressekonferenz in Bildern

Wenn im Frühjahr die Muttertiere in freier Wildbahn ihre Jungen zu Welt bringen, beginnt gleichzeitig auch die Zeit der ersten Mahd auf heimischen Wiesen. Rehkitze und andere Jungtiere in Vorarlbergs Natur sind daher gefährdet. Im Gras der Wiesen lauert die Gefahr: Kleine Rehe, Hasen und Co. können übersehen werden, da sie sich ducken statt zu fliehen und fallen Mähmaschinen zum Opfer. Schätzungsweise kommen österreichweit jährlich rund 30.000 Rehkitze ums Leben. Die Vorarlberger Jägerschaft und die Wildtierhilfe Vorarlberg setzen sich daher stark für den Schutz der Jungtiere ein. Gemeinsam mit der Inatura und der Landwirtschaftskammer Vorarlberg zeigten sie bei einer Pressekonferenz am Montagvormittag Möglichkeiten zur Vermeidung solcher Unfälle auf.

Kitzretter für Landwirte

Von den vielen Methoden zum Schutz der Wildtiere ist der sogenannte “Kitzretter” der modernste: Auf einem Stock in ca. eineinhalb Meter Höhe wird ein Gerät befestigt, das regelmäßige Licht- und Tonsignale abgibt. Diese werden von Tieren als irritierend und unangenehm wahrgenommen, dadurch verlassen sie die Felder und bringen ihren Nachwuchs an einem anderen Ort in Sicherheit.

©Symbolbild: Bernd Hofmeister

Mähtechnik und Hilfsmittel

Seit dem Start der Initiative durch die Jägerschaft und Wiltierhilfe 2017 wurden insgesamt rund 100 Geräte ausgegeben, die sehr gut angenommen wurden. Auch die Anzahl an getöteten Rehkitzen ist im Vergleich zum vergangenen Jahr erneut gesunken. Die Landwirtschaftskammer Vorarlberg empfiehlt Landwirten daher die richtige Mähtechnik einzusetzen und entsprechende Hilfsmittel – etwa den Kitzretter – auch in Anspruch zu nehmen.

Wildtiere nicht berühren

Klaus Zimmermann, Fachberater in der Inatura, richtet einen wichtigen Appell an die Bevölkerung: Wildtiere sollten keinesfalls berührt oder mitgenommen werden. Wer ein Wildtier findet, soll einen Experten und zuständigen Revierjäger kontaktieren. Der Schutz von Wildtieren ist in den Natur- und Tierschutzgesetzen festgeschrieben und hat den optimalen Schutz der Tiere vor dem Menschen zum Ziel. Wenn ein Jungtier den Geruch eines Menschen trage, werde es von der Mutter nicht mehr angenommen.

Rücksicht nehmen auf gestresste Tiere

Auch Hundebesitzer tragen eine gewisse Verantwortung im Umgang mit jungen Wildtieren: Gerade jetzt in der sensiblen Zeit, in der Jungtiere zur Welt kommen, sollte man Vierbeiner an die Leine nehmen. Durch freilaufende Hunde wird nicht nur die Verletzungsgefahr der Neugeborenen, sondern auch die Aufzucht durch eine leicht zu beunruhigende Mutter gestört. Autofahrer sollten ebenfalls auf aufgeschreckte Wildtiere Rücksicht nehmen: Gestresste Rehe verirren sich immer wieder auf vielbefahrene Straßen, wodurch es zu Unfällen kommen kann. Diese lassen sich oft vermeiden, wenn man im Frühling bei Dämmerung stets bremsbereit und auf Sicht fährt.

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