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"Schumi" nur Außenseiter

Nur noch als krasser Außenseiter tritt der siebenfache Formel-1-Rekordweltmeister und Vorjahressieger Michael Schumacher am kommenden Wochenende bei seinem Heimrennen in Hockenheim an.

„Wir müssen zugeben, dass sich die Situation für uns zuletzt eher verschlechtert als verbessert hat“, so der Kerpener. Vier Tage vor dem Großen Preis von Deutschland am Sonntag versuchte er bei Testfahrten in Mugello, seinen Ferrari mit überarbeiteter Aerodynamik wieder auf Touren zu bringen. „Die Konkurrenz wird mit Sicherheit stark sein, aber wir werden auf jeden Fall alles aufbieten“, kündigte er an.

Klare Favoriten sind beim 12. WM-Lauf allerdings die beiden Titelaspiranten Fernando Alonso und Iceman Kimi Räikkönen, der im McLaren-Mercedes dem in der Gesamtwertung führenden Spanier im Renault mächtig einheizen will. Gute Chancen auf den Sieg dürfte in Juan Pablo Montoya, der vor zwei Jahren bereits auf dem Hockenheimring gewann, auch der zweite Silberpfeil-Pilot nach seinem Sieg in Silverstone haben.

Bei Ferrari-Fahrer Schumacher scheint eine Wende dagegen noch nicht in Sicht. Vor dem Hockenheim-Rennen liegt er mit 34 Punkten Rückstand schier hoffnungslos hinter WM-Spitzenreiter Alonso (77) zurück. „Die WM ist momentan sicher in weite Ferne gerückt“, hatte der Titelverteidiger nach seiner erneuten Enttäuschung in England nüchtern eingestanden. Doch ein Fünkchen Hoffnung lodert noch immer in Schumacher: „Im Gegensatz zu vielen Beobachtern haben wir uns noch nicht abgeschrieben.“

Weiter oben auf der Rechnung steht McLaren-Mercedes-Mann Räikkönen, der mit 51 Punkten als Zweiter zwar auch schon 26 Zähler hinter dem enteilten Renault-Rivalen liegt. Doch ohne seine sechs Rückschläge durch Fahrfehler und technische Defekte wäre der Finne auf Platz eins der Fahrerwertung.

Für Schumacher, der in Hockenheim bisher drei Mal triumphierte (1995, 2002, 2004), wird es vor allem darauf ankommen, eine erneute Schlappe wie in Magny-Cours und Silverstone zu verhindern. Dort entging er nur mit Mühe einer Überrundung. Mehr als Schadensbegrenzung scheint angesichts der neuen Hierarchie in der Königsklasse aber unwahrscheinlich. „Hoffentlich können wir unseren Fans einen guten Kampf bieten“, meinte er auf seiner Homepage (www.michael-schumacher.de).

Alonso sieht den heißen Duellen auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs cool entgegen. „Ich bin sicher, dass wir sehr konkurrenzfähig sein werden, so wie schon bei den Hitzerennen zu Saisonbeginn in Malaysia und Bahrain“, sagte der 23 Jahre alte Asturier. Dort feierte Alonso die ersten beiden seiner bisher fünf Saisonsiege. Eine ähnlich starke Leistung – wie auch zuletzt in Magny-Cours (Erster) und Silverstone (Zweiter) – traut sich der Renault-Star im „Schumi- Land“ zu. „Unser R25 wird in Hockenheim sehr gut sein, Die Streckencharakteristik liegt uns und wir haben einige Weiterentwicklungen.“

Genau so zuversichtlich ist Räikkönen. „Der MP4-20 hat einen guten Speed. Ich will alles geben, um in Hockenheim zu gewinnen und den Abstand auf Alonso zu verkürzen“, sagte der Finne. Wenn ihn nicht wieder wie in Frankreich (Zweiter) und England (Dritter) Motorschäden jeweils zehn Startplätze kosten, zählt er zu den absoluten Sieganwärtern. Und Räikkönen ist sich sicher: „Der Kampf um die WM ist nach wie vor offen.“

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