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Schumacher gewann Europa-GP

Weltmeister Michael Schumacher hat am Sonntag den Formel-1-Grand-Prix von Europa gewonnen. Der Vorarlberger Christian Klien kam im Jaguar auf Platz zwölf.

Weltmeister Michael Schumacher hat am Sonntag in seinem Heimrennen sofort zurückgeschlagen und damit die Pleite von Monaco vergessen gemacht. Der Ferrari-Superstar gewann am Sonntag den Formel-1-Grand-Prix von Europa auf dem Nürburgring klar vor seinem brasilianischen Teamkollegen Rubens Barrichello sowie dem Engländer Jenson Button im BAR-Honda und feierte damit den bereits 76. Sieg seiner unvergleichlichen Karriere. Der Vorarlberger Christian Klien landete mit einer Runde Rückstand auf dem zwölften Rang.

Trotz des bereits vierten Doppelerfolgs in diesem Jahr gab es diesmal keine Ferrari-Feier. „Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass heute auf dem Podium nicht die übliche Freude herrschte. Wir mussten an diesem Wochenende leider den Tod von Fiat-Präsident Umberto Agnelli hinnehmen, der zusammen mit seinem Bruder Gianni ein großer Unterstützer von Ferrari war“, erklärte „Schumi“ mit ernster Miene nach seinem vierten Triumph beim Heimspiel im Rheinland. Nach dem sechsten Erfolg im siebenten WM-Lauf der Saison führt der 35-jährige Deutsche nun die Fahrerwertung mit 14 Punkten Vorsprung auf Barrichello an.

Der Pole-Mann fuhr dem Rest des Feldes mit extrem wenig Sprit an Bord – erster Stopp bereits nach sieben Runden – vom Start weg auf und davon, während für seinen Bruder Ralf, der im Vorjahr in seiner Heimat gewonnen hatte, gleich in der ersten Kurve Endstation war. Nach einer Kollision mit seinem kolumbianischen Williams-BMW-Teamkollegen Juan Pablo Montoya, der vor einer Woche in Monaco Michael Schumacher während einer Safety-Car-Phase im Tunnel in die Leitschiene geschoben hatte, musste er ebenso die Segel streichen wie der Brasilianer Cristiano da Matta im Toyota, der in dieses Stallduell verwickelt wurde.

„Ich hatte einen guten Start und habe sofort den entscheidenden Vorsprung herausfahren können, um das Rennen zu gewinnen“, betonte Michael Schumacher, dessen Plus nach Ende der ersten Boxenstopp-Phase auf den ersten Verfolger, den Japaner Takuma Sato im BAR-Honda, schon über 15 Sekunden betrug. Klien, der zwischenzeitlich sogar auf Platz fünf zu finden war, fiel dagegen nach dem ersten Halt auf Rang zwölf zurück. Doch nicht nur beim Boxenstopp verlor der Hohenemser wertvolle Zeit, auch bei den Positionskämpfen setzte es in der Folge Rückschläge für den 21-Jährigen. Nach einem tollen Rad-an-Rad-Duell mit seinem großen Vorbild Montoya, musste der Newcomer unmittelbar nach dem Kolumbianer auch den brasilianischen Sauber-Fahrer Felipe Massa passieren lassen.

„Der Start und die erste Kurve, in der ich gleich zwei Autos überholt habe, waren sehr gut, und auch das Auto ist bis zum ersten Boxenstopp sehr gut gelegen. Doch nach dem zweiten Stopp hatte ich mit viel Übersteuern zu kämpfen. Außerdem war das Auto beim Bremsen sehr instabil. Deshalb musste ich aufpassen, die Reifen nicht zu überstrapazieren“, analysierte Klien, der zuletzt in Spanien und Monaco ausgefallen war, sein siebentes Rennen in der Königsklasse des Motorsports. „Aber es ist gut, dass ich wieder durchgekommen bin.“

Das Duell um Platz zwei wurde in der 46. Runde entschieden, als Sato in „Kamikaze-Manier“ in der ersten Kurve nach der Start-Zielgeraden Barrichello, der im Gegensatz zum Japaner nur zwei Stopps eingelegt hatte, zwar auf Rang drei „bugsierte“, jedoch dabei seinen Frontflügel so stark beschädigte, dass er zum vierten Mal an die Box musste. Wenig später explodierte dann das Honda-Aggregat in seinem BAR.

Damit verpasste der 27-Jährige aus Tokio, der erstmals aus der ersten Reihe gestartet war, erneut den ersten Podestplatz seiner Karriere, während sich sein Teamkollege Button, der Platz drei erbte, über den bereits fünften (alle in dieser Saison) freuen durfte. „Sato hat sich bei diesem Manöver wie ein Amateur verhalten. Außerdem war es total unnötig, denn er war ohnehin schneller als ich und hätte mich nachher sowieso überholen können“, kritisierte Barrichello. „Mein Auto ist bei dieser Aktion leicht beschädigt worden und hat sich komisch angefühlt. Ich bin deshalb sehr froh, dass ich trotzdem Zweiter geworden bin.“

Katastrophal endete dagegen der halbe Heim-GP von McLaren-Mercedes. Sowohl beim finnischen Vizeweltmeister Kimi Räikkönen (in Runde 10) als auch beim Schotten David Coulthard (Runde 26) löste sich das Silberwerk-Triebwerk in Rauch auf. Nach Australien, Malaysia und Bahrain musste Räikkönen, der mit nur einem Zähler an 16. Stelle in der WM liegt, bereits den vierten Motorschaden in dieser Saison zur Kenntnis nehmen!

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