In intensiver Probenarbeit, die teilweise bis an die Grenzen des in der Schule Machbaren gegangen ist, wurde das Stück gelesen, analysiert, interpretiert und schließlich theatralisch aufbereitet, so Lang.
Da diese wichtige Einführungsphase erfreulich gut funktioniert hat, wurde von den beteiligten LehrerInnen und SchülerInnen der gemeinsame Beschluss gefasst, auch heuer wieder ein Stück der Weltliteratur in Szene zu setzen. Das Werk von Jura Soyfer zeigt die Menschheit vor der Apokalypse, unmittelbar vor der Zerstörung der Welt durch einen Kometen. Das Theaterstück beleuchtet meiner Meinung nach auf eine zeitlose Art die Problematik des Menschseins im Allgemeinen wie würden wir alle reagieren vor dem Hintergrund einer globalen Katastrophe, begründet Spielleiter Lang die Wahl des Stückes. Die ökologische Krisensituation, in der sich unser Planet befindet, und die Krisensymptome der Weltwirtschaft, die sich im letzten großen Börsenkrach wieder deutlich manifestierten, sind laut Ariel Lang für die Theatergruppe weitere Gründe, das Stück Weltuntergang des im KZ Buchenwald ermordeten österreichischen Autors Jura Soyfer zu inszenieren.
Tod im KZ
Jura Soyfer starb am 16. Februar 1939 im KZ Buchenwald. Er zählt zu den bedeutendsten politischen Schriftstellern Österreichs in den 1930er Jahren.
Soyfer gehört zu den wenigen österreichischen Autoren, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden. Das Anliegen Jura Soyfers war es, im Theater keine vollständigen Lösungen oder Ergebnisse zu präsentieren; für ihn konnten die dargestellten Probleme nur im wirklichen Leben, also im real existierenden Protest, gelöst werden. Seine Stücke zerstören Illusionen und rufen dazu auf, die Gesellschaft, wie sie ist, zu verändern erklärt Hauptdarsteller Stefan El Abdellaoui aus Au.
Die Probenarbeit fand nunmehr ihren krönenden Abschluss mit einer Theatertournee durch den Bregenzerwald. Die Premiere in der Aula des Gymnasiums Egg war ein voller Erfolg. Soyfers erstes Stück Der Weltuntergang oder Die Welt steht auf keinen Fall mehr lang wurde im Frühsommer 1936 uraufgeführt.
Weitere Aufführungstermine:
Sonntag, 9.3.2008, 20.15 Uhr, Gebhard-Wölfle-Saal, Bizau
Samstag, 15.3.2008, 20.15 Uhr, Wäldersaal, Lingenau
Sonntag, 16.3.2008, 20.15 Uhr, Hermann-Gmeiner-Saal, Alberschwende
Quelle: Annemarie Kaufmann
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