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Schulstart 2022/23: Größtmögliche Normalität mit freiwilligen Tests

Schulstart 2022/23: Mehr Neueinstellungen von Lehrpersonal und großtmögliche Normalität.
Schulstart 2022/23: Mehr Neueinstellungen von Lehrpersonal und großtmögliche Normalität. ©APA, Canva
Am kommenden Montag ist in Vorarlberg Schulstart für 54.592 Schülerinnen und Schüler und 6.678 Lehrpersonen.
Zwei Kleinschulen bleiben geschlossen

"Wir beginnen das neue Schuljahr mit größtmöglicher Normalität, ohne Maskenpflicht und ohne Testpflicht. Bei einer Verschärfung der pandemischen Gesamtsituation können die Regelungen aber jederzeit angepasst und standortbezogene Sicherheits- und Präventionsmaßnahmen getroffen werden", betonte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink im Pressefoyer am Dienstag gemeinsam mit Bildungsdirektorin Evelyn Marte-Stefani. Die zweite große Herausforderung in diesem Schuljahr ist die Personalsituation. Auch in Vorarlberg sind vereinzelt Stellen noch unbesetzt. Es zeige sich aber, dass die Maßnahmen des Landes zur Rekrutierung von Lehrerinnen und Lehrern wirksam sind. So treten mehr Personen und Quereinsteiger in den Schuldienst ein als im Vorjahr.

Mehr Quereinsteiger

Angesichts des dringenden Bedarfs an Lehrpersonal sei es erfreulich, dass die Maßnahmen zur Lehrerrekrutierung erste Erfolge zeigen. "Wir haben für das neue Schuljahr wesentlich mehr QuereinsteigerInnen und Lehrpersonen aus anderen Bundesländern für eine Anstellung in Vorarlberg gewonnen. Im Herbst liegt der Fokus unserer neuen Projektstelle vor allem auf Besuchen in Maturaklassen, um für ein Lehramtsstudium zu werben. Was es aber wirklich braucht, ist eine rasche Anpassung der Lehrerbildung", erklärte Schöbi-Fink und bekräftigte ihre Forderung an den Bund nach einem dreijährigen Bachelor-Studium. Außerdem gelte es die Mobilität von AbsolventInnen bzw. deren Bereitschaft, nach dem Studium in ein anderes Bundesland zu gehen, zu erhöhen.

Noch einige Lehrerstellen offen

In Vorarlberg gehen 288 Schulen mit insgesamt 6.678 Lehrpersonen ins neue Schuljahr, von denen 373 neu in den Dienst eintreten. Trotz der gegenüber dem letzten Schuljahr deutlich gestiegenen Zahl an Neueinstellungen sind aktuell noch acht Stellen im Pflichtschulbereich und sechs Stellen an Bundesschulen offen. Die Personalabteilung der Bildungsdirektion bemüht sich nach Kräften, alle Stunden bis zum Schulbeginn abdecken zu können, betonte Bildungsdirektorin Marte-Stefani. Es laufen intensive Gespräche mit den Schulstandorten zur Abklärung von internen Lösungen (z.B. Aufstockung von Teilbeschäftigungen, Klassenführung durch zwei Teilzeitkräfte).

In Richtung Normalität mit freiwilligen Tests

"Wir rufen alle dazu auf, am ersten Schultag entweder bereits negativ getestet in die Schule zu kommen oder einen freiwilligen Antigen-Test in der Schule zu machen. Alle Eltern bitten wir, ihrem Kind dazu die notwendige Einverständniserklärung unterschrieben mitzugeben, die sie von der Schule erhalten haben", sagte Schöbi-Fink. An den ersten drei Schultagen wird es die Möglichkeit geben, dass SchülerInnen in der Schule einen freiwilligen Antigen-Test machen. Für die zweite Schulwoche erhalten alle auf Wunsch von der Schule drei Antigen-Tests für zuhause.

Der Schulstart ohne Maske und Testpflicht ist im Variantenmanagementplan der Bundesregierung festgelegt, welcher für die weitere Pandemieentwicklung vier Szenarien vorsieht. Sollten sich die Parameter verschlechtern, werden auch in den Schulen wieder strengere Maßnahmen gesetzt. Entscheidend ist für Landesstatthalterin Schöbi-Fink: "In jedem Szenario findet Präsenzunterricht statt und die Einschränkungen an den Schulen werden auf das absolut notwendige Minimum reduziert."

"Digitale Schule" und "MINT-Mittelschule"

Zu den Schwerpunkten im neuen Schuljahr zählt die Fortsetzung der Initiative "Digitale Schule" durch Ausstattung der SchülerInnen der 5. Schulstufe mit kostengünstigen digitalen Endgeräten. Inzwischen nehmen schon 83 Mittelschulen, Sonderschule und AHS-Unterstufen (98 Prozent) an der Initiative teil und haben dazu ein Konzept erarbeitet, wie die Geräte im Unterricht eingesetzt werden. Die Kosten übernimmt der Bund mit einem Selbstbehalt von max. 25 Prozent für die Eltern. Weiters startet mit dem Schuljahr 2022/23 das neue Pflichtfach "Digitale Grundbildung" in der 5. bis 7. Schulstufe.

Darüber hinaus wird kräftig in die EDV-Ausstattung investiert. "Das von der Landesregierung auf die Beine gestellte Digitalisierungspaket für Pflicht- und Berufsschulen bietet den Gemeinden als Schulerhalter besonders lukrative Förderkonditionen", so Landesstatthalterin Schöbi-Fink. Die Herstellung leistungsstarker Glasfaseranbindungen von Schulstandorten wird mit 90 Prozent gefördert, für die Anschaffung von EDV-Ausstattungen und die Modernisierung der IT-Infrastruktur von Pflichtschulen erhalten die Gemeinden zusätzlich zu den Bedarfszuweisungen eine 20-prozentige Top-Up-Förderung für 2021 und 2022. Für das Digitalisierungspaket stehen bis 2023 in Summe fast sechs Millionen Euro zur Verfügung.

Eine Neuheit ist die MINT-Mittelschule, die im Schuljahr 2022/23 im Rahmen eines österreichweiten Schulversuchs analog zu den Schwerpunktschulen für Musik oder Sport eingeführt wird. In Vorarlberg wurde dafür die Mittelschule Klaus-Weiler-Fraxern ausgewählt.

(VLK)

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