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Schuldenfrei ins Leben

Nach einem erfolgreichen ersten Jahr des Projektes „Schuldenfrei ins Leben“, bei dem vor allem die Zielgruppe der 15 - 16-Jährigen ins Auge gefasst wurde, lag der Schwerpunkt im vergangenen Jahr bei den 17 – 19-Jährigen.
„Ohne das finanzielle Engagement des Landes Vorarlberg, des AMS Vorarlberg und der Wirtschaftskammer Vorarlberg wäre das ehrgeizige Projekt nicht durchführbar“, ist Kopf überzeugt. „Bei diesem Angebot kann nicht auf kurzfristige Erfolge geschielt werden. Angestrebt werden Verhaltensänderungen im Umgang mit Geld und Konsum bei den jungen Menschen, die sich in den nächsten Jahren positiv auswirken werden“, gibt sich LR Greti Schmid überzeugt. Die bisherigen Ergebnisse geben der Landesrätin Recht. Von den mehr als 1.800 erreichten Jugendlichen in Schulen, Lehrbetrieben, sozioökonomischen Betrieben des AMS, Vereinen und Jugendhäusern gaben mehr als 80 % an, dass das vermittelte Wissen für sie persönlich sehr brauchbar ist und fanden die behandelten Themen als sehr wichtig für ihr Leben. Die überwiegende Mehrheit wird in Zukunft auch die Hand von einer Bürgschaft lassen – eine Schuldenfalle, die besonders Frauen häufig trifft. Davor warnte Landesrätin Dr. Schmid auf der IfS-Pressekonferenz. “Gerade Frauen unterschreiben in übereilten Reaktionen so manche unüberlegten Bürgschaften, die zu späteren Zeiten oftmals zu einem Bumerang werden”, betonte LR Schmid.

Wer keine Arbeit und daher viel Zeit hat, läuft auf Grund des stark verminderten Einkommens häufig Gefahr, seine finanziellen Möglichkeiten zu überschätzen, sieht der Geschäftsführer des AMS Vorarlberg, Dr. Werner Schelling neben Jobproblemen auch Geldsorgen seiner KundInnen. „Wenn es uns gelingt, jungen arbeitslosen Menschen einen sinnvollen Umgang mit Geld zu vermitteln, erleichtern wir ihnen auch die Jobsuche, da Arbeitgeber lieber Menschen einstellen, die sich ganz auf ihre Aufgabe konzentrieren können und nicht von Geldsorgen abgelenkt sind“, führt er weiter aus.

Dass es der Vorarlberger Wirtschaft nicht nur ums Verkaufen geht, beweist das starke Engagement im Projekt „Schuldenfrei ins Leben“. Michael Haim, Geschäftsführer der Vorarlberger Volkswirtschaftlichen Gesellschaft ist hier ganz deutlich: „Viele Menschen sind von der heutigen Gesellschaft, vom Wohlstand und den herrschenden Spielregeln überfordert. Hier gilt es gegenzusteuern. Wir sehen unseren Auftrag, Menschen in ihren Wirtschaftkompetenzen zu fördern, in diesem Projekt ganz besonders gut berücksichtigt.“

Da neben betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch LehrerInnen, Eltern, LehrlingsausbildnerInnen und andere Multiplikatoren erreicht und geschult wurden, wird das Projekt weitere positive Kreise ziehen.

Nach einem erfolgreichen Jahr – vorwiegend in Schulen – wird der Schwerpunkt im kommenden Arbeitsjahr bei Lehrlingen und noch stärker bei Menschen ohne Arbeit liegen. „Hier sehen wir noch einen großen Handlungsbedarf, da die Schuldenspirale häufig mit dem ersten Einkommen startet. Herunter vom Schuldenkarussell, und am besten gar nicht hinauf, lautet daher die Devise für den kommenden Herbst“, gibt Kopf als Zielrichtung vor.

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