Die Koalition sei wichtig für die Republik gewesen und habe notwendige Veränderungen durchgesetzt, nicht nur in der Außenpolitik, sagte der Kanzler dem in Potsdam erscheinenden Magazin Cicero (August-Ausgabe). Als Beispiele nannte er das Zuwanderungsgesetz und die Agenda 2010 zu den Sozialreformen.
Schröder dementierte in dem Interview eine ihm zugeschriebene Äußerung, Rot-Grün habe zu der gesellschaftlichen Situation, die wir haben, nicht wirklich gepasst. Bezogen auf die Vergangenheit habe ich das definitiv nicht gesagt, kann ich das gar nicht gesagt haben, betonte der Kanzler. Gelegentlich schwierig sei die Neigung der Grünen gewesen, die eigenen Vorstellungen – und das Interesse der eigenen Klientel – zu verabsolutieren. Aber es könne keine Rede davon sein, dass die Konstellation nicht in die Zeit gepasst hätte und nicht weiter in die Zeit passen würde.
Schröder wies auch Berichte zurück, er habe in der Neuwahl-Frage eine einsame Entscheidung getroffen. Vorausgegangen sei vielmehr ein sehr intensiver Diskussionsprozess mit dem SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering. Dann sei relativ früh Vize-Kanzler Joschka Fischer vom grünen Koalitionspartner informiert worden.
Umfrage: Mehrheit in Deutschland für Große Koalition
Trotz des Vorsprungs für Schwarz-Gelb ist die Mehrheit der Deutschen davon überzeugt, dass eine Große Koalition von CDU/CSU und SPD die Probleme in Deutschland am besten lösen könnte. In einer im Auftrag der Hamburger Illustrierten stern und des Fernsehsenders RTL durchgeführten Forsa-Umfrage erklärten dies 37 Prozent der Befragten. 27 Prozent trauen dies einer schwarz-gelben Koalition aus Union und FDP zu.
Nur 13 Prozent der Befragten glauben, dass eine rot-grüne Koalition wie bisher die Probleme des Landes am ehesten lösen könnte. 15 Prozent sind der Ansicht, dies könne keine dieser Konstellationen, acht Prozent antworteten mit weiß nicht.
Unionsparteien und FDP liegen in der Wählergunst weiter vorn: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden sie wie in der Vorwoche auf 51 Prozent der Stimmen kommen. Mit 44 Prozent liegt die Union unverändert vorn, die FDP bleibt bei sieben Prozent.
Keine Änderung gab es auch bei den übrigen Parteien: Für die SPD würden sich 27 Prozent der Bürger entscheiden, für die Grünen acht. Mit elf Prozent würde die Linkspartei weiter als drittstärkste Kraft ins Parlament einziehen. Für die Umfrage wurden 2.504 Wähler befragt.
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