Schrauben, flexen und bohren

Feldkirch (fep) Jeden Abend fleißig gearbeitet wird in einer Garage Nähe der Baggerlöcher, und das mit Leidenschaft. Das Besondere dabei ist, dass hier Jugendliche am Werk sind, die es sich zum Hobby machten, aus alten Scootern neue entstehen zu lassen, welche nicht nur kreativ aussehen, sondern Geschwindigkeiten über 100 kmh an Leistung erbringen. Was eigentlich als Projekt „Männerwerkstatt“ der Offenen Jugendarbeit Feldkirch (OJAF) vor zwei Jahren gestartet ist, machte sich nun selbständig – sehr zur Freude von Geschäftsführer Gerhard Keckeis, Initiator des Projektes. Er erwähnt: „Schon nach kurzer Zeit haben es die jungen Leute geschafft, sich eine eigene Garage zu organisieren – mit ihren Gehältern aus Neben- oder Ferialjobs kommen sie für deren Miete und auch für alle Teile der Scooter selbst auf. Wir von der OJAF halten nur noch organisatorisch im Hintergrund, bedanken möchten wir uns beim Driving Camp in Röthis, wo die Jungs die Möglichkeit hatten, ihre Scooter zu testen.“ Am 17. Oktober werden sie außerdem beim Jugendprojektwettbewerb ihre Fahrzeuge präsentieren.

Lehrstelle gesucht!

Natürlich entwickeln sich beim Reparieren und Restaurieren der Scooter „Männergespräche“. „Gerade in der Jugendarbeit gibt es diesbezüglich viel Aufholbedarf, denn meist wird nur die Mädchenarbeit großgeschrieben“, so Gerhard. „Wir leben in einer Gesellschaft, in der sich leider wenig Väter auf eine solche Art mit ihren Jungs beschäftigen, wie dies früher der Fall war.“ Auch beruflich könnten sich für den einen oder anderen Jugendlichen durch diese sinnvolle Freizeitbeschäftigung mehr Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt ergeben.

Sein Hobby zum Beruf machen möchte auch der 17-jährige Phillip Sohm, denn „was die Mechanik betrifft, ist er ein wahres Talent und steht den anderen Jungs immer seinem Wissen bei“, so Gerhard welcher sich mit Phillip über Lehrstellenangebote als Mechaniker per Mail unter gerhard@ojaf.at sehr freuen würde. 

ZITAT VON Phillip Sohm:

Ich investiere hier seit fast zwei Jahren sehr viel Zeit, sie vergeht aber wie im Flug und sinnvoller, als wenn ich vor der Playstation sitzen würde. Meine größte Herausforderung war, als ich die Malagotti reparierte und restaurierte. Ich gebe den anderen Jungs sehr gerne Ratschläge weiter, würde mich aber überaus freuen, wenn auch ich Neues dazulernen könnte.