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Schönheiten für den heimischen Garten

Besondere Baumformen bieten das gewisse Etwas.
Besondere Baumformen bieten das gewisse Etwas. ©Christoph Dünser, Baumschule Dünser in Ludesch
In Vorarlberg noch viel zu wenig genutzt, bieten besondere ­Baumformen das gewisse Etwas. Dabei darf ruhig auf alternative Wuchsformen zurückgegriffen werden.
Schönheiten für den Garten
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Ein abwechlsungsreicher Garten lebt vom Zusammenspiel strenger Ordnung mit pflanzlicher Natürlichkeit. Architektur befindet sich in Harmonie mit Bewuchs. Das Spiel von Geometrie und floraler Unordnung bietet viel Raum, um mit Pflanzen Bilder zu kreieren.

Dabei darf durchaus auch Ungewöhnliches zum Einsatz kommen. Mehrstämmige Gehölze zum Beispiel, die in den heimischen Gärten noch viel zu selten zu finden sind. Dabei fällt eines besonders auf: Viele Gehölze bilden von Natur aus mehrere Stämme. Erst in der Baumschule werden sie vereinzelt und auf gerade Stämme mit hoher Astgarnierung formiert. Das hat zwar im Straßenraum durchaus seine Berechtigung, in Vorarlbergs Gärten ist jedoch meist auch Platz für alternative Wuchsformen.

(Christoph Dünser, Baumschule Dünser in Ludesch)

Kleinkronige Gehölze

Es gibt durchaus gartentauglichere Pflanzen wie Linden, Blutbuchen oder Atlaszedern, die wir aus altehrwürdigen Parkanlagen in eindrucksvoller Erscheinung kennen. Das ist für den eigenen Garten aber nicht mehr State of the Art. Heutige Gärten verlangen kleinkronige Pflanzen. Eines ist in der Auswahl der Gehölze besonders wichtig. Die Bäume sollen Gebäude nicht überragen, aber trotzdem Blattmasse für gute Luft und Schatten hervorbringen. Die knorrige Mehrtriebigkeit erreicht man, indem man große Sträucher auf einige Hauptäste reduziert und von den kleinen Seitenästen an der Basis befreit. Der obere Kronenbereich bleibt dabei unbeschnitten. Oder man zieht bewusst kleinwüchsige Bäume wie Felsenbirne, Feldahorn, Zierkirschen, Blasenesche, Judasbaum, Kornelkirsche, Vogelbeere und viele mehr mehrtriebig heran. Gewünscht ist der Blick auf die Stämme. Vor allem, wenn sie mit ungewöhnlicher Rinde aufwarten. Zimtahorn, Schlangenhaut­ahorn, Amberbaum oder weißstämmige Birken machen hier besonders gute Figur. Diese speziellen Gehölze lassen sich durch indirekte Beleuchtung in den Abendstunden auch sehr reizvoll in Szene setzen und verwandeln ihren Garten in ein begehbares Bild.

Charmant wirkt zudem der Blick durch die Stämme. Er lässt uns in die Weite blicken und eröffnet uns den Fokus auf dahinterliegende Bereiche. Das ergibt tolle Gestaltungsmöglichkeiten und ein Spiel mit optischer Tiefe.

Starke Präsenz

Die mehrtriebigen Gehölze erhalten in der Regel ihre Grundform bereits in der Baumschule. Sie weisen ein entsprechendes Alter auf und sind bei der Pflanzung entsprechend voluminös. Natürlich auch ihr Wurzelvolumen. Sie sind entweder mit Erdballen oder in großen Töpfen erhältlich. Da sind kräftige Hände bei der Pflanzung gefragt. Natürlich muss man die Gewächse mit Holzpflöcken vor dem Losreißen im ersten Jahr schützen.

Die Präsenz mehrtriebiger Gehölze wertet ihren Garten von der ersten Minute an auf.

(Gartentipp der NEUE Vorarlberger Tageszeitung)

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