AA

Schon am Mittwoch TV-Interview?

Die Hotelerbin Paris Hilton ist am Dienstag nach drei Wochen Haft aus einem Frauengefängnis im kalifornischen Lynwood entlassen worden.   |  

Hotelerbin Paris Hilton ist wieder frei. Begleitet von einem gigantischen Medienrummel verließ die 26-Jährige am Dienstag kurz nach Mitternacht (Ortszeit) nach nur 23 Tagen Haft das Frauengefängnis Lynnwood bei Los Angeles. Gekleidet in Röhrenjeans, einfachem weißen T-Shirt und kurzärmeligem Kostumjäckchen, die Haare zu einem braven Zopf geflochten, schritt Hilton lächelnd an den Fotografen vorbei, umarmte ihre Mutter Kathy und fuhr im Blitzlichtgewitter gemeinsam mit ihrer Familie von dannen. Am Mittwoch wollte Hilton in der Talkshow des CNN-Moderators Larry King öffentlich über ihre Zeit im Gefängnis sprechen.

Seit 3. Juni hatte Hilton mit kurzer Unterbrechung als Häftling Nummer 9818783 in Lynnwood eingesessen. Wegen Verkehrsdelikten war sie zu 45 Tagen Gefängnis verurteilt worden, wurde nun aber wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen. Am 8. Juni war sie schon einmal nach nur drei Tagen Haft aus „gesundheitlichen Gründen“ überraschend freigekommen, musste aber auf Anordnung eines Richters am nächsten Tag wieder hinter Gitter.

Wenig erfreut über die vorzeitige Haftentlassung zeigten sich Hiltons Nachbarn in den Hollywood Hills. Seit Tagen verteilen die Einwohner der Nobel-Enklave oberhalb des Sunset Boulevards Flugblätter, auf der sie gegen ihre ungeliebte Nachbarin Sturm laufen. „Liebe Nachbarn, seit der Ankunft von Paris Hilton in unserer Gegend müssen wir miterleben, wie unsere Lebensqualität immer stärker abnimmt“, zitierte die „Los Angeles Times“ am Montag aus dem Flugblatt. „Wir müssen uns gemeinsam wehren. Wenn sie aus der Haft kommt, geht der Zirkus wieder von neuem los.“

Neben der allgegenwärtigen Belagerung durch die Pressefotografen leiden die Anrainer nach eigenen Angaben auch unter dem Lärm der wilden Partys, die die 26-Jährige gerne und häufig in ihrem Haus organisiert. „Warum sollen wir uns das alles nur wegen dieser einen Person gefallen lassen? Warum müssen wir ihren ganzen Tross ertragen?“, fragte Hiltons 75-jähriger Nachbar Selby Segall das Blatt.

Noch in Haft allerdings hatte Hilton angekündigt, sie habe sich „verändert“. Sie wolle ein neues Leben führen, wolle ihre „Berühmtheit auf sinnvolle Weise nutzen“. Sie habe die Nase voll – auch von den Medien, die sie benutzt hätten, um sich über sie lustig zu machen, sagte die Urenkelin des Gründers des Hotelimperiums in einem Telefongespräch mit einem TV-Sender. Ein Zeichen für ihren Sinneswandel könnte es sein, dass sie ihre Rückkehr in die Freiheit nicht mit einem Riesenfest in Las Vegas begehen will, wie der Sender Fox News erfahren haben wollte, sondern bei einem „ruhigen Beisammensein“ von Freunden und Familie, wie eine Sprecherin versicherte.

Lange wird Hiltons Medienabstinenz nicht anhalten. Bereits am Mittwoch wird sie Larry King bei CNN eine Stunde lang über ihre Hafterlebnisse berichten. „Ich freue mich darauf, zu zeigen, wie sehr ich gereift bin“, ließ sie über ihre Agentin wissen. Möglicherweise wird sie dabei Informationen der britischen Zeitung „Daily Mirror“ bestätigen, wonach sie eine private Anstalt für den „offenen Vollzug“ weiblicher Häftlinge gründen will. Wie auch immer sich Hilton in Zukunft verhalten mag – eines ist jetzt schon sicher, meint Robert Thompson, Professor für Popkultur an der Universität von Syracuse (New York): „Wer nichts mehr über Paris Hilton hören mag, sollte besser auf eine einsame Insel ziehen.“

  • VOL.AT
  • Stars
  • Schon am Mittwoch TV-Interview?