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Schon 20 Deiche am Mississippi überflutet

Wachsende Verzweiflung im Mittleren Westen der USA: Nach Deichbrüchen am Mississippi sind nach Expertenschätzungen nunmehr mindestens zwei Millionen Hektar Farmland durch Wassermassen verwüstet worden.

Die bisherigen Schäden durch Ernteverluste wurden von Behördenvertretern auf mindestens drei Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) beziffert. Und die Überschwemmungsgefahr ist noch nicht vorbei. Das beim Deichschutz eingesetzte Heeres-Pionierkorps hält es für möglich, dass an der wichtigsten Wasserstraße der USA von Iowa bis Missouri noch 20 bis 30 Dämme überflutet oder brechen könnten.

Nach sintflutartigen Regenfällen waren in der vergangenen Woche zunächst im Osten Iowas mehrere Flüsse über die Ufer getreten. Sie speisen den Mississippi, und die Wassermassen drücken den Pegel nun flussabwärts nach oben. Am Dienstag war zunächst bei Gulfport (Illinois) ein Damm gebrochen, ein zweiter am Mittwoch nicht weit davon entfernt. Insgesamt sind damit in dieser Woche schon 20 Deiche am Fluss überflutet worden oder gaben unter dem Druck der Wassermassen nach.

Die meisten betroffenen und bedrohten Gebiete am Fluss sind nur spärlich bewohnt. Überflutet wurde am Mississippi bis zum Mittwochabend hauptsächlich Farm- und Industrieland. Nur wenige sehr kleine Ortschaften mussten evakuiert werden. Wie US-Medien berichteten, wurden in Regionen mit größeren Bevölkerungszahlen die Mississippi-Deiche von vornherein höher und stärker gebaut als in landwirtschaftlichen Anbaugebieten.

In vielen Ortschaften waren Freiwillige auch am Mittwoch dabei, Millionen von Sandsäcken zu füllen. Es wird erwartet, dass sich die Lage am Mississippi zum Wochenende zu entspannen beginnt – erst dann wird auch das volle Ausmaß der Gesamtschäden sichtbar werden.

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