Alfred Hehle wäre bei einer solchen Sache auch sofort dabei. Doch der Feldkircher hat erst vor kurzem Blut gelassen. Jetzt muss er acht Wochen warten. Mangelndes Engagement kann man ihm nicht unterstellen. Mit 124 Spenden zählt Alfred Hehle nämlich zu den ganz Eifrigen. Vielleicht bin ich auch einmal froh, wenn Spenderblut zur Verfügung steht, sagt er bescheiden.
15.000 Blutkonserven
In Vorarlberg werden jährlich rund 15.000 Blutkonserven benötigt. So viele lagern auch in der Blutbank. Wir sind Selbstversorger , sagt Geschäftsführer Michael Hamel stolz. Und lobt die Vorarlberger als sehr spendefreudig. Selbst das mittlerweile kompliziert gewordene Prozedere hält sie nicht von der Blutspende ab. Immerhin muss vorher noch ein dreiseitiger Fragebogen ausgefüllt und ein Arztgespräch geführt werden. Eine Blutspendeaktion kommt heute einem Stationsbetrieb gleich , verdeutlicht Hamel den Aufwand.
Rund 108 Blutspendeaktionen führt der Blutspendedienst des Roten Kreuzes landesweit durch. Pro Mann und Nase wird knapp ein halber Liter der lebensrettenden Flüssigkeit abgezapft. Ergibt bei Alfred Hehle die beachtliche Menge von fast 62 Litern Blut.
Ein freier Tag
Umgehauen hat es den 1,84 Meter großen Hünen noch nie. Im Gegenteil. Eine Blutspende tut dem Körper gut , meint er lachend. Begonnen hat seine Spendenmission beim Bundesheer. Da jeder Soldat ohnehin zur Blutgruppenbestimmung musste, meldete sich Hehle auch gleich zur Blutspende. Dafür gab es nämlich einen Tag frei , erzählt der heute 53-Jährige. Danach brauchte er solche Anreize nicht mehr. Weder der Bon für das Viertele noch die 300-Gramm-Schokolade, die es gab, wenn das Spital dringend einen Blutspender benötigte, lockten den Werkzeugmacher. Ich kann helfen und bekomme dafür noch eine kostenlose Gesundheitskontrolle , sieht er seine Spendertätigkeit eher pragmatisch.
Helferprinzip
Alfred Hehle hat Blutgruppe 0 positiv. Die kann fast jeder brauchen. Das freut ihn. Helferprinzip nennt er das. Und: Es ist wie bei der Feuerwehr. Dort macht er sich auch schon seit 34 Jahren nützlich. Wirbt zudem fleißig für jede Blutspendeaktion. Wenn die Zeit reicht, fährt er sogar in andere Gemeinden, um das flüssige Spendenkonto aufzufüllen. Der Feldkircher will am Tropf hängen, so lange es geht und ich gesund bin . Spätestens mit 65 ist ohnehin Schluss. Bis dahin kommen wohl noch einige Liter zusammen.
ZUR PERSON
Alfred Hehle
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