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„Endlich Zeit für Bücher und ausgedehnte Reisen“: Martin Purtscher genießt es, „zeitlich nicht mehr fremdbestimmt zu sein“.
„Endlich Zeit für Bücher und ausgedehnte Reisen“: Martin Purtscher genießt es, „zeitlich nicht mehr fremdbestimmt zu sein“. ©Stiplovsek
Thüringen - Er gilt als einer, der dem Ländle seinen Stempel aufgedrückt hat. Heute genießt Alt-LH Purtscher seine Pension.

Ein Jahrzehnt lang vertrat Purtscher, als Sohn einer großen Bauernfamilie in Thüringen geboren, als Landeshauptmann das Land Vorarlberg. Zuvor hatte sich der dreifache Familienvater in der Wirtschaft einen Namen gemacht: Purtscher managte nämlich vor seiner Karriere in der Politik mit großem Erfolg die Jacobs-Suchard-Gruppe in Bludenz mit 1100 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mehr als 200 Millionen Euro.

Landesgeschichte geschrieben

In der Politik galt Purtscher, dem seit jeher Weltoffenheit nachgesagt wird, als glühender Befürworter eines Beitritts Österreichs zur Europäischen Union. Auch als zäher Verhandlungspartner schrieb Purtscher 1995 durch die Sicherung der Gründerrechte des Landes an den Vorarlberger Illwerken Landesgeschichte. Nach der Übergabe seiner Funktion als „Landesvater“ an Herbert Sausgruber wurde es still um Purtscher. „Seit meinem Übertritt in den Ruhestand lebe ich wirklich jenen Privatmenschen, den ich vorher während 49 Jahren in Beruf und Politik nicht gekannt habe“, erinnert sich Purtscher im Gespräch mit den VN. Erfreulicherweise könne er sich nun Büchern und Nachschlagwerken widmen, die sich während der aktiven Zeit als Politiker gestapelt hätten. „Plötzlich konnte ich über meine Zeit selbst verfügen, Reiseziele wie Brüssel oder Wien standen weniger am Programm.“ Setzt er sich heutzutage in den Flieger, so führen ihn die Reisen um die halbe Welt.

Reiseziele Usbekistan und Burma

Sowohl Usbekistan als auch Burma, den Jemen oder Oman hat Purtscher bereits besucht. Und wie versucht sich der Alt-Landeshauptmann fit zu halten? „Gesundheit ist immer eine Gnade, vielleicht auch das Geschenk guter Gene. Es lebt sich aber auch mit Ersatzteilen recht gut“, meint Purtscher, der seit Jahren auf den Arlberger Skipisten anzutreffen ist. Die derzeitige Entwicklung in Europa verfolgt er „mit großer Sorge“. Auch in Österreich liege manches nach wie vor im Argen: „Es wird nach wie vor viel zu wenig Reformbereitschaft an den Tag gelegt.“

Zur Person

Dr. Martin Purtscher

Fungierte ein Jahrzehnt als Landeshauptmann, seit 1997 im Ruhestand

Geboren: 12. November 1928

Wohnort: Thüringen

Familie: verheiratet, drei Töchter

Ausbildung und Werdegang: Pflichtschule, Universität Innsbruck und1953 Promotion zum Doktor der Rechte, Geschäftsführer der Lorünser Leichtmetallwerke, 1965 Wechsel zur Firma Suchard, 1984 Direktor der Jacobs-Suchard-Gruppe; 1964 Abgeordneter im Landtag, 1974 Landtagspräsident und 1987 bis 1997 Landeshauptmann in Vorarlberg.

(VN-tw)

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