Während SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas dem Präsidenten schmeichelte, hagelte es Kritik von rechts. So machte FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache via Aussendung Druck, Fischer möge sich endlich bezüglich seiner Wiederkandidatur entscheiden. Aus dem BZÖ kam das Attest, der Bundespräsident sei und bleibe ein “überzeugter Großkoalitionär mit roter Parteiprägung”.
Keinen Hehl aus ihrer Freude über Fischer machte die rote Bundesgeschäftsführerin. In ihrer Aussendung mit dem Titel “Rudas erfreut darüber, dass Bundespräsident Fischer so eine Freude am Amt hat” bekräftigte sie, dass die SPÖ geschlossen hinter dem Amtsinhaber stehen werde, egal wie er sich bezüglich einer Kandidatur entscheide. “Natürlich begrüßen wir es, wenn Heinz Fischer sich zu einer erneuten Kandidatur entschließen würde, immerhin ist er der beliebteste Politiker Österreichs. Den Österreicherinnen und Österreichern einen langen Wahlkampf zu ersparen, ist sinnvoll”, so Rudas.
Weniger salbungsvoll klang Strache. “Fischer begreift sich in erster Linie immer noch als SPÖ-Funktionär”, meinte dieser, die “Unschlüssigkeit” sei zudem charakteristisch für dessen gesamte bisherige Amtsführung. Die FPÖ werde jedenfalls einen Kandidaten für die Hofburg aufstellen und damit eine freiheitlich-liberal-bürgerliche Alternative anbieten. Als enttäuschend empfand es Strache, dass Fischer einem Mehrheitswahlrecht keine klare und eindeutige Absage erteilt habe. Nur zu sagen, dass es ihm nicht gefalle, wenn die Opposition “eliminiert” werde, sei zu wenig. Peinlich sei Fischers permanentes Lob für die rot-schwarze Koalition.
Die BZÖ-Generalsekretäre Stefan Petzner und Martin Strutz traten gleich im Doppelpack an: Fischer sei ein “Schönredner und Weichzeichner der aktuellen Krisensituation”. Petzner sah zudem durch den Auftritt Fischers die BZÖ-Position zur Bundespräsidentenwahl bestätigt: “Österreich braucht einen wirklich parteifreien, unabhängigen und neutralen Bundespräsidenten oder Bundespräsidentin.” Fischer habe leider die rote Parteibrille nie ablegen können, “deswegen ist es Zeit für einen Wechsel an der Spitze des Staates”.
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