AA

Schluss mit Sauna! So bleibt die Wohnung auch ohne Klimaanlage kühl

Wohnung kühlen ohne Klimaanlage: Diese Tipps helfen wirklich
Wohnung kühlen ohne Klimaanlage: Diese Tipps helfen wirklich ©Patrick Perkins/Unsplash
Klimaanlagen sind zwar verlockend, aber sie schlucken Unmengen an Strom und sind oft nicht gut für die Umwelt. Ganz zu schweigen davon, dass die meisten von uns sie nur wenige Wochen im Jahr wirklich brauchen. Gut, dass es bewährte Alternativen gibt, die dein Wohlbefinden steigern und deinen Geldbeutel schonen. Die besten Tipps sind oft die einfachsten und beginnen schon damit, die Hitze gar nicht erst hereinzulassen.

Der absolute Gold-Standard, um deine Wohnung kühl zu halten, ist das richtige Lüften. Und hier kommt der Schock: Tagsüber bleiben alle Fenster ZU! Auch die Kippstellung ist ein absolutes No-Go, denn sie lässt die warme Außenluft ungehindert herein. Stattdessen lüftest du am besten in den frühen Morgenstunden und am späten Abend. Sobald die Außentemperatur niedriger ist als drinnen, ist Stoßlüften angesagt: Alle Fenster aufreißen und für maximalen Durchzug sorgen. An richtig heißen Tagen kannst du die Fenster auch über Nacht offen oder gekippt lassen, damit die Wohnung ordentlich abkühlen kann.

Sonnenschutz von außen ist der Hitze-Killer

Die Sonne ist der größte Übeltäter, wenn es um aufgeheizte Räume geht. Wenn die Strahlen ungehindert in deine Wohnung knallen, wird es schnell ungemütlich. Außenliegende Jalousien oder Rollläden sind hier die Champions, denn sie können die Sonneneinstrahlung um bis zu 75 Prozent reduzieren! Besonders wichtig ist das für Fenster auf der Süd- und Westseite deiner Wohnung. Eine günstigere, wenn auch nicht ganz so effektive Alternative sind helle, blickdichte Gardinen. Sie reflektieren das Sonnenlicht besser als dunkle Stoffe. Für Dachfenster gibt es spezielle Hitzeschutz-Rollos, die sich auch nachträglich anbringen lassen.

Der feuchte Handtuch-Trick

Das klingt vielleicht altmodisch, aber es ist ein echter Klassiker und funktioniert nach dem Prinzip der Verdunstungskälte. Schnapp dir ein paar Handtücher oder Bettlaken aus Baumwolle, tränke sie in kaltem Wasser und wringe sie gut aus. Dann hängst du sie auf einem Wäscheständer mitten im Raum auf oder direkt vor die Fenster. Beim Trocknen entziehen die feuchten Stoffe der Raumluft Wärme. Wenn du den Effekt verstärken willst, stell einen Ventilator dahinter – aber nur für kurze Zeit. Wichtig: Dieser Trick ist super bei trockener Hitze. Ist es draußen schon schwül und die Luftfeuchtigkeit hoch, lässt du die Finger davon, sonst wird das Raumklima unangenehm und Schimmelbildung droht. Achte darauf, dass die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent bleibt.

Schalt den Stromfresser aus

Jedes Elektrogerät in deiner Wohnung wandelt Strom in Wärme um. Ja, wirklich! Selbst im Standby-Modus geben Fernseher, Computer und Co. kontinuierlich Wärme ab. Die einfache Lösung: Zieh den Stecker von allen Geräten, die du gerade nicht brauchst. Das spart nicht nur Strom, sondern hält auch deine Wohnung kühler. Dein Herd und Backofen sind im Sommer ebenfalls wahre Heizkraftwerke. Greif lieber zur kalten Küche und genieße frische Salate statt aufwendiger Ofengerichte. Auch der Wäschetrockner hat im Sommer Pause – die Wäsche trocknet draußen perfekt und du sparst zusätzlich Stromkosten.

Sag Teppichen Adieu

Deine kuscheligen Teppiche sind im Winter super, aber im Sommer sind sie Wärmespeicher. Sie nehmen Wärme auf und geben sie langsam wieder ab. Die gefühlte Temperatur in einem Raum mit Teppich kann locker zwei Grad höher sein als auf einem blanken Boden. Packe deine losen Teppiche und Vorleger für die heißen Tage einfach in den Keller oder auf den Dachboden. Auf Parkett- oder Fliesenböden fühlt sich der Raum gleich viel kühler an. Dieser psychologische Effekt allein kann schon für ein angenehmeres Temperaturempfinden sorgen.

Deine grünen Mitbewohner als Klimaanlage

Zimmerpflanzen sind wahre Multitalente! Sie geben über 90 Prozent ihres Gießwassers an die Luft ab und wirken so als natürliche Luftbefeuchter. Gleichzeitig produzieren sie Sauerstoff und unterstützen die Verdunstungskälte. Besonders großblättrige Arten wie Gummibaum, Zimmerlinde oder Monstera eignen sich hervorragend. Und wenn du einen Garten hast: Bäume spenden natürlichen Schatten für dein Haus, und Kletterpflanzen wie Efeu an der Fassade wirken wie eine zusätzliche Isolierschicht, die im Sommer kühlt und im Winter wärmt.

Ventilatoren: Richtig eingesetzt ein Gamechanger

Vergiss nicht: Ventilatoren kühlen nicht die Raumluft selbst, aber sie sorgen für ein wunderbar kühles Gefühl auf deiner Haut, indem sie die Luft bewegen. Das macht sie zu einer super kostengünstigen Alternative zur Klimaanlage. Aber denk dran: Wenn du den Raum verlässt, schalte den Ventilator aus, sonst verbraucht er nur unnötig Strom. Am Abend kann ein Ventilator am Fenster helfen, die warme Luft aus dem Raum zu blasen. Und für Allergiker gibt es sogar Modelle mit eingebautem Filter, die den Hausstaub einsaugen, statt ihn aufzuwirbeln.

Langfristige Kühle-Strategien

Wenn du ein Eigenheimbesitzer bist und langfristig planst, lohnt sich der Gedanke an eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion. Diese Geräte sind deutlich stromsparender als herkömmliche Klimaanlagen und können das ganze Jahr über sowohl heizen als auch kühlen. Das ist zwar eine größere Investition, kann sich aber auf lange Sicht auszahlen. Eine gute Dämmung deines Hauses ist ebenfalls Gold wert. Sie wirkt wie eine perfekte Isolierschicht, die im Sommer die Hitze draußen und im Winter die Kälte drinnen hält. Und für eine schnelle, kurzfristige Lösung kannst du helle Bettlaken von außen über die Fenster spannen oder reflektierende Hitzeschutzfolien anbringen.

Mit diesen cleveren Tricks sagst du der Sommerhitze in deiner Wohnung den Kampf an. Probier sie aus und genieße endlich wieder angenehme Temperaturen in deinen eigenen vier Wänden!

  • VOL.AT
  • Welt
  • Schluss mit Sauna! So bleibt die Wohnung auch ohne Klimaanlage kühl