Der US-Geheimdienst CIA ist von einem peinlichen Datenskandal erfasst worden. Wie die “New York Times” schreibt, soll Ex-CIA-Chef John Deutch, der vom Mai 1995 bis Dezember 1996 die CIA leitete, streng geheime Dokumente mit nach Hause genommen und auf seinem eigenen, nicht als sicher eingestuften Computer, bearbeitet haben.
Von demselben Rechner aus sollen auch, so der jährliche Geheimdienstbericht, “äußerst gefährliche” und pornografische Internet-Seiten angesteuert worden sein. Experten befürchten, dass während der Ausflüge ins Internet die geheimen Dokumente auf der Festplatte ausgespäht werden konnten.
Zwar gebe es keine Hinweise darauf, dass Deutch selbst die Pornoseiten besucht habe. Anderen Menschen Zugang zu einem Rechner mit geheimen Informationen zu geben, dürfte den Geheimdienst allerdings nicht weniger beunruhigen. Wie die “New York Times” meldet, kritisiert der Geheimdienstbericht zudem das Vorgehen der CIA in diesem Fall. Offensichtlich hat die Behörde wenig Energie in die Aufklärung der Vorgänge rund um ihren früheren Chef gesteckt.
Neben den brisanten Dokumenten, die sich unter anderem mit vom US-Präsident genehmigten Geheimoperationen befassen, soll auf Deutchs Rechner auch die E-Mail eines früheren russischen Wissenschaftlers gefunden worden sein. Eine Antwort-Mail des Ex-CIA-Chefs existiert dagegen nicht.
Der jetzige CIA-Direktor George Tenet sagt vorerst nicht viel zu den Vorfällen. Es gebe, so Tenet vor dem Senatsausschuss, keine Hinweise darauf, dass die geheimen Dateien in fremde Hände gelangt sein könnten. Dass niemand von außen auf die Dokumente zugegriffen habe, könne er allerdings auch nicht versichern.
(Bild:APA)
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