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Schlachtensimulator: Medieval 2

Eine Epoche, beherrscht von intriganten Adligen, die sich auf der Jagd nach Macht, Gunst und Geld einen Dreck um Europa scheren und die Bevölkerung in blutige Kriege zwingen.

In der Person des Spielers geht es bei Medieval 2 darum, die Geschicke einer Seite zum Erfolg zu führen.

Nach einem kurzen Tutorial geht es los: An der Seite Englands beispielsweise geht es gegen Schottland und Frankreich. Spielziel: 15 Regionen halten. Im Strategiemodus beginnt das Game, und ein Hauptteil der Zeit verbringt man als Zocker auch darin. Und hier liegt auch einer der Hauptreize von Medieval 2. In aller Ruhe kann man sein Reich verwalten, Einheiten bewegen und die Städte bewirtschaften. Hier müssen schon schnell Schwerpunkte gesetzt werden, des es ist unmöglich, seine Städte gleichmäßig aufzurüsten. Taktisches Denken wird hier gefragt. Daneben spielt sich das Game wie Risiko: Einstmals verfeindete und abtrünnige Provinzen wieder einnehmen, schwerpunktartig seine Streitmacht aufrüsten, um dem Gegner standzuhalten. Daneben spielt zum Beispiel wie im realen Leben Diplomatie eine große Rolle, Kaufleute werden in ferne Länder geschickt, Priester müssen zur Bekehrung von Heiden entsendet werden. Die verwendeten Einheiten bekommen ähnlich einem Rollenspiel zu verteilende Erfahrungspunkte, der Kommandant einer Armee kann sogar mehrere Attribute ausbauen, um schlagkräftiger zu werden.

Jetzt gibt’s Haue

Genug aufgebaut – es geht ins Feld. Treffen zwei Armeen aufeinander, wechselt das Geschehen in den Taktikmodus, der in Echtzeit abläuft. Noch flugs die Armee aufgestellt, und schon geht der Kampf los. Dabei spielen Werte wie Kampfmoral eine wichtige Rolle, ein erfahrener Kommandant kann so seine Streitmacht siegreich ins Feld führen. Dagegen wirkt ein Brandpfeilhagel auf die gegnerischen Truppen wahre Wunder: Obwohl die Verluste gering sind, senkt das die Moral des Gegners dramatisch. So geht es in vielen Schlachten nicht unbedingt darum, den Gegner auszumerzen, sondern seinen Kampfgeist zu brechen, um ihn vom Schlachtfeld zu jagen.

Augen- und Ohrenschmaus

Das Feld der Ehre setzt sich von der Topographie und Vegetation zusammen, aus dem man von der Strategiekarte her in den Kampf eintritt. Schlägt man in einem Wald aus dem Hinterhalt zu, lauern die Truppen auf der folgenden Schlachtkarte im Dickicht verborgen. Grafisch ist der Strategiemodus übersichtlich, die Schlachtkarte sehr effektvoll umgesetzt, mitsamt Wetter, Rauch und Brandeffekten.

Auch der Sound zeigt sich von der edlen Seite: Kampfgeräusche, Geklirr von Waffen oder eine anstürmende Kavallerie sind je nach Zoomstufe mehr oder weniger effektvoll und wuchtig. Gesteuert wird Medieval 2 mit wenigen Mausklicks, außerhalb der Schlachten gestaltet sich das Geschehen stressfrei, auch in den Schlachten verliert man dank Formationskommandos kaum den Überblick über das Geschehen.

Hardwarefresser dank Wuselfaktor

Technisch ist Medieval 2 eine Granate: Mindestens 1,8 GHZ, 512 MB RAM und eine DirectX 9.0c kompatible Grafikkarte mit 128 MB RAM sind vonnöten, auf der Festplatte verschlingt das Game unfassbare 11 Gigabyte an Speicherplatz. Das ist das Minimum, womit ein flüssiges Spielen mit mittleren Details möglich ist. Wer ohne Ruckler bei voller Grafikpracht zocken will, sollte ein leistungsstarkes, aktuelles System auf der Höhe der Zeit sein eigen nennen. Wer sich in Medieval 2 einarbeitet, wird mit einem Game mit ungeahnter Spieltiefe belohnt, das sogar Geschichtsforscher zur Nachstellung historischer Schlachten verwenden. Über Internet und lokales Netzwerk kann mit und gegen 8 Mitspieler gezockt werden. Ein umfangreiches Handbuch lässt keine Fragen offen, was jedoch auch aufgrund der Komplexität des Titels zwingend erforderlich ist.

Fazit

Medieval tritt als würdiger und perfekter Nachfolger in die Fußstapfen von Rome. Das Erfolgskonzept hat sich bewährt, zahlreiche Verbesserungen im Gameplay wurden von Rome übernommen. Ansonsten bleibt sich die Total War Reihe treu, was viele Fans begeistern wird. Für Genussspieler, die mehr als nur ein mittelmäßig seichtes Game unterm Weihnachtsbaum liegen haben wollen, ist Medieval 2, Total War, eine echte Offenbarung. Unter anderem ist das Game nach eingehender Beratung, die keine Fragen offen lassen sollte, bei UP2Games in Rankweil Gewerbepark oder Bregenz erhältlich. Kaufempfehlung!

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