Schiffsunglück: Nicht der erste Vorfall beim Kapitän

Gut eine Woche nach dem tödlichen Schiffsunglück auf der Donau in Budapest sind neue Vorwürfe gegen den Kapitän des beteiligten Flusskreuzfahrtschiffes bekannt geworden. Gegen den 64-jährigen Ukrainer wird bereits wegen eines Vorfalls in den Niederlanden ermittelt, wie die Budapester Staatsanwaltschaft am Donnerstag bestätigte.
Ungarische Medien hatten berichtet, der Mann habe am 1. April nahe der niederländischen Stadt Terneuzen mit einem anderen Schiff der Reederei Viking einen Öltanker gerammt. Die Staatsanwaltschaft bestätigte unter Berufung auf Angaben der europäischen Justizbehörde Eurojust, dass in den Niederlanden gegen den Mann ermittelt werde. Zu dem Vorfall selbst macht sie aber keine Angaben.
Der Kapitän war nach dem Unglück auf der Donau verhaftet worden. In Ungarn wird gegen ihn wegen einer Gefährdung des Schiffsverkehrs mit Todesfolge ermittelt. Seine Anwälte waren am Donnerstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Zwei Tage nach dem Unglück hatten sie erklärt, der 64-Jährige sei wegen den Unfalls "am Boden zerstört", er habe aber keinen Fehler gemacht.
Schiffsunglück auf der Donau
Das Flusskreuzfahrtschiff "Viking Sigyn" war am Mittwoch vergangener Woche auf einem bei Touristen beliebten Abschnitt der Donau im Stadtzentrum von Budapest mit einem kleineren Ausflugsboot zusammengestoßen. Das kleine Boot mit 33 südkoreanischen Passagieren und zwei Besatzungsmitgliedern an Bord sank innerhalb weniger Sekunden. Nur sieben Insassen konnten sich retten.
Mittlerweile 19 Tote
Die Zahl der Toten nach dem Schiffsunglück auf der Donau in Budapest hat sich auf 19 erhöht. Die Leiche einer südkoreanischen Touristin sei in Budapest gefunden worden, die Leiche eines der beiden ungarischen Besatzungsmitglieder in der Stadt Erd, 21 Kilometer flussabwärts, wie die Polizei mitteilte. Zuvor hatte die Polizei bekannt gegeben, dass die Leichen von zwei Südkoreanern wenige Kilometer flussabwärts gefunden worden waren.
(APA/ag.)
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