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Schelte für Gusenbauer: "Auswärts Hui, zu Hause Pfui"

©APA
"In Bezug auf China und weitere Schwellenländer ist Kanzler Gusenbauer leider völlig unglaubwürdig, wenn Österreich zu Hause um 31 Prozent oder 25 Millionen Tonnen CO2 über dem Kyoto-Ziel liegt", kritisierte Greenpeace-Österreich-Klimasprecher Erwin Mayer.

Mayer bezog sich auf die Teilnahme des Bundeskanzlers am UNO-Klimagipfel in New York. „Denn nur, wenn Industrienationen wie Österreich endlich beweisen würden, dass Wirtschaftswachstum und gleichzeitige absolute CO2-Reduktion im Inland möglich sind, werden China und andere Schwellenländer zum internationalen Klimaschutz beitragen.“

„Seit es in Österreich offiziell Klimaschutz gibt (also seit Ende der Achtziger), sinkt der Anteil erneuerbarer Energien“, erklärte Mayer in einer Aussendung, „und das besonders rasch im Strombereich, wo Österreich von einstmals über siebzig Prozent auf mittlerweile unter sechzig Prozent abgerutscht ist.“ Sollte Kanzler Gusenbauer Klimaschutz wirklich ernst nehmen, „dann geht das nicht nach dem Motto ’auswärts Hui und zu Hause Pfui’. In keinem anderen Land der Welt klaffen internationale Klimaschutz-Rhetorik und nationale CO2-Bilanz so weit auseinander wie in Österreich. Andere Klimaschutz-Versager wie die USA oder Australien sind in ihrem Nichtstun wenigstens einigermaßen ehrlich und konsequent“, schließt Mayer.

Auch die Umweltorganisation Global 2000 begrüßt zwar „das starke Bekenntnis von Bundeskanzler Gusenbauer zum internationalen Klimaschutz“, mahnt aber gleichzeitig: “Österreich muss vor der eigenen Haustüre kehren. Es reicht nicht, auf internationalem Parkett zu tanzen.“ Man sei „meilenweit“ von der Erreichung des Kyoto-Ziels entfernt, kritisierte auch Global 2000-Klima- und Energieexpertin Silva Herrmann in einer Aussendung. „Im EU-Ranking gehört Österreich zu den absoluten Klimaschutz-Schlusslichtern.“

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