In den Tagen der Not bot sich Scheich Chalifa bin Said al-Nahjan, der Herrscher des benachbarten Emirates Abu Dhabi und Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ist, als Retter an. Er überwies den verschuldeten Staatsfirmen von Dubai Geld. Zum Dank hat der Scheich nun den 828 Meter hohen Turm, auf den er so stolz ist, “Burj Chalifa” (Turm des Chalifa) genannt.
Und nicht nur das. Auch die Eröffnungsfeierlichkeiten für den spitz in den Himmel ragenden Ingenieurstraum aus Stahl und Glas fielen eher arabisch-konservativ aus, ganz im Stil der Nachbarn aus Abu Dhabi, die über die leicht bekleideten Touristen und Bars von Dubai schon seit Jahren die Nasen rümpfen.
“Viele reden, wir erreichen etwas”, lautet der Wahlspruch von Scheich Mohammed, der am Montag nicht nur den Wolkenkratzer eröffnete, sondern auch sein vierjähriges Amtsjubiläum als Herrscher von Dubai feierte. Auf Kritik reagiert der Scheich, der gerne reitet und Gedichte schreibt, empfindlich. Als es im vergangenen November nach Bekanntwerden der Finanzprobleme des Staatsfonds Dubai World Kritik und hämische Kommentar aus aller Welt hagelte, regte er sich über die aus seiner Sicht unfaire Berichterstattung auf.
Auch der Burj Chalifa, für dessen Fertigstellung Ingenieure aus aller Welt Höchstleistungen vollbringen mussten, ist nicht unumstritten. Während sich einige Investoren und Immobilienentwickler an den Superlativen und Prestigeprojekten des arabischen Emirats ergötzen, werfen Umweltschützer und Globalisierungsgegner “Scheich Mo” Größenwahn und Geltungsdrang vor. Der Burj Dubai ist für sie das Negativ-Symbol der “Höher-Schneller-Weiter-Strategie” des Scheichs.
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten hat man dagegen Verständnis für die Golfaraber, die nicht nur von ihren Öl-Einkünfte leben wollen, sondern mit ihren künstlichen Inseln, begrünten Wüstengebieten und überdachten Skipisten stets aufs Neue ausprobieren, was möglich ist. US-Außenministerin Hillary Clinton schickte am Montag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur WAM einen Glückwunschbrief an Scheich Mohammed, in dem sie dessen Vision und Durchhaltevermögen rühmte.
Scheich Mohammed will die Eröffnung des Wolkenkratzers nun auch als Mittel gegen die Vertrauenskrise der Investoren nutzen.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.