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Schauspielhaus Salzburg mit Uraufführung "Hieronymus Bosch"

Das Schauspielhaus Salzburg hat sich für die Saison 2016/17 die künstlerische Latte hoch gelegt. 13 Premieren stehen auf dem Programm, darunter Klassiker wie Friedrich Schillers "Die Räuber" oder Georg Büchners "Dantons Tod". Neben den beiden österreichischen Erstaufführungen "Vorhang!" und "Der Junge mit dem Koffer" wird "Hieronymus Bosch" als Hommage an den berühmten Maler uraufgeführt.


Anlässlich des 500. Todestages des niederländischen Künstlers hat das Schauspielhaus den Schweizer Autor Jerome Junod beauftragt, sich auf die Spuren des Malers zu begeben. In dem Stück gehe es um die menschliche Sehnsucht, die Welt bei aller Absurdität und Katastrophe verstehen zu wollen, hieß es am Dienstag in einer Aussendung des Schauspielhauses. Premiere der Uraufführung ist am 4. November. Es handelt sich um eine Koproduktion mit dem Theatre National du Luxembourg unter der Regie von Schauspielhaus-Intendant Robert Pienz.

In der Komödie “Vorhang!”, die im September im Studio Premiere hat, nimmt der ehemalige Theaterkritiker Charles Marowitz den Kritiker- und Schauspielerberuf aufs Korn. Die zweite österreichische Erstaufführung, Mike Kennys “Der Junge mit dem Koffer”, ist vor allem dem jungen Publikum gewidmet. Die Geschichte beleuchtet die Themen Krieg und Vertreibung, Flucht und Freundschaft. Das Schauspielhaus bietet mit Carlo Collodis “Pinocchio” und dem internationalen Bestseller von Janne Teller, “Nichts – Was im Leben wichtig ist”, noch zwei weitere Produktionen speziell für junge Theaterbesucher.

Eröffnet wird die neue Saison am 16. September mit Büchners Revolutionsdrama “Dantons Tod”. Zu dem großen Welttheater, dem sich das Schauspielhaus annimmt, zählen ebenso Henrik Ibsens “Hedda Gabler” (ab 24. November) und Max Frischs “Biedermann und die Brandstifter” (ab 22. Februar). Aber auch auf die österreichische Literatur wird nicht vergessen. Im Jänner hat Elfriede Jelineks neuestes Stück “Wut” Premiere, die Autorin setzt sich darin mit den aktuellen politischen Ereignissen und dem Terror auseinander. Gezeigt wird zudem Stefan Zweigs “Ungeduld des Herzens” (Premiere: 22. März) in der Theaterfassung von Thomas Jonigk. Regie führt der Salzburger Regisseur Rudolf Frey. Ab 3. Mai ist Thomas Bernhards “Der Theatermacher” zu sehen. Die Hauptrolle verkörpert Harald Fröhlich, Pienz inszeniert.

Das Schauspielhaus schloss das Geschäftsjahr 2015 eigenen Angaben zufolge mit einem positiven Bilanzgewinn ab. Bei rund 2,6 Mio. Euro Gesamtaufwänden habe der Erlös aus Veranstaltungen insgesamt rund 645.000 Euro betragen. Durch Gastspiele in ganz Österreich seien 175.000 Euro erwirtschaftet worden. An öffentlichen Förderungen flossen im Jahr 2015 rund 1,7 Mio. Euro zu: Von der Stadt Salzburg kamen 685.000 Euro, vom Land 667.000 Euro und vom Bund 320.000 Euro, wie eine Sprecherin des Schauspielhauses auf Anfrage der APA erläuterte. Für das Jahr 2017 habe die Stadt ihren Förderbeitrag mit 696.000 Euro etwas erhöht. Man hoffe nun, dass auch das Land und der Bund mehr Geld zuschießen.

Die Besucherentwicklung ist laut dem Theater stabil, die Abonnentenzahlen würden stetig wachsen – in der Saison 2015/16 um acht Prozent gegenüber der vorherigen Spielzeit. Der meiste Zuwachs wurden in den klassischen Spielzeitabos verzeichnet.

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