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Schauspieler Maximilian Schell gestorben

Der Schauspieler wurde 83 Jahre alt
Der Schauspieler wurde 83 Jahre alt
Maximilian Schell ist tot. Der weltbekannte Schauspieler ist in der Nacht auf Samstag im Klinikum Innsbruck "an der Folge einer plötzlichen und schweren Erkrankung verstorben", teilte seine Agentin Patricia Baumbauer am Samstag mit. Schell wurde 83 Jahre alt. Kulturminister Ostermayer würdigte den Verstorbenen als einen "der größten Schauspieler des deutschen Sprachraums".


Der Schauspieler, Regisseur und Bühnenautor war erst am Dienstag aus dem Krankenhaus in St. Johann in Tirol entlassen worden. Schell soll am 18. Jänner in einem Kitzbüheler Hotel zusammengebrochen sein. Medien berichteten damals von einer Lungenentzündung.

“Seine Frau Iva (Mihanovic, Anm.) war bis zuletzt bei ihm,” so die Agentin laut Nachrichtenagentur dpa. Schell hatte die heute 35-jährige Operettensängerin im vergangenen Jahr geheiratet. Nach Angaben seiner Wiener Agentur ist Schell “nach langwierigen Problemen mit seinem Rücken an den Folgen einer für ihn wichtigen Operation unglücklicherweise verstorben”. Nähere Angaben zur Erkrankung und zu seinem Ableben wolle die Familie nicht machen, hieß es in einem E-Mail.

Am 8. Dezember 1930 in Wien geboren, war Schell mit den Eltern, dem Schweizer Schriftsteller Ferdinand Schell und der Wiener Schauspielerin Margarethe Noe von Nordberg, und seinen drei Geschwistern nach dem “Anschluss” Österreichs an Deutschland 1938 in die Schweiz geflüchtet. Während Schell das Gymnasium in Basel besuchte, eroberte seine ältere Schwester Maria Hollywood.

Doch auch Maximilian Schell führte es früh nach Hollywood. Nachdem er in Film- und Theaterproduktionen mitwirkte, stand er 1958 mit Marlon Brando in “The Young Lions – Die jungen Löwen” vor der Kamera. Der Durchbruch erfolgte 1961, als er für seine Rolle des Nazi-Verteidigers in “Das Urteil von Nürnberg” als erster deutschsprachiger Schauspieler seit Ende des Zweiten Weltkriegs den Oscar als bester Hauptdarsteller gewann.

Die Ursprünge Schells lagen aber beim Theater. Seit seinem Debüt als 23-Jähriger als Regisseur, Dramaturg und Schauspieler am Basler Stadttheater und einem darauffolgenden Engagement bei den renommierten Münchner Kammerspielen kehrte er immer wieder auf die Bühne zurück. Die Theaterlegende Gustaf Gründgens holte ihn 1959 an das Schauspielhaus Hamburg, wo er als “Hamlet” bejubelt wurde. Von 1978 bis 1982 verkörperte er den “Jedermann” bei den Salzburger Festspielen.

Doch Schell verwirklichte sich nicht nur als Schauspieler. Für sein Regiedebüt “Erste Liebe” (1970) erhielt er den Auslands-Oscar, es folgte der Film “Der Fußgänger” (1974), den er schrieb, produzierte und inszenierte. Große Erfolge feierte er mit “Der Richter und sein Henker” (1975) nach einer Vorlage von Friedrich Dürrenmatt, den er stets als seinen besten Freund bezeichnete. Auch als Dokumentarfilmer machte sich Schell einen Namen. 1984 drehte er den Film “Marlene”, fast 20 Jahre später widmete Schell sich einer anderen Frau – seiner eigenen Schwester.

Seit den 90ern wirkte Schell regelmäßig in deutschsprachigen Fernsehproduktionen mit. Im Rahmen der Seefestspiele Mörbisch inszenierte er “Wiener Blut”. Zuletzt lebte Maximilian Schell im Elternhaus an der Grenze zwischen Kärnten und der Steiermark und hatte sowohl den österreichischen als auch den Schweizer Pass.

“Ein Weltstar, ein Weltbürger, ein Intellektueller, ein Philanthrop ist gestorben.” Die Salzburger Festspiele zeigten sich betroffen vom Tod des Schauspielers. Sie “gedenken und danken einem der ganz Großen auf den Bühnen der Welt”, hieß es in einer Aussendung.

“Wir trauern über das Ableben von Maximilian Schell, mit dem Österreich einen der größten Kulturschaffenden seiner Zeit verliert”, reagierte ÖVP-Kultursprecherin Fekter auf das Ableben des 83-Jährigen. “In dieser Stunde der Trauer gilt unsere gesamte Anteilnahme seiner Familie und seinen Freunden. Wir gedenken voller Anerkennung eines großen österreichischen Ausnahmekünstlers.”

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