“Die Situation ist besorgniserregend. Privatinvestoren können ein Theater unterstützen, sie können aber unmöglich den Staat ersetzen. Die Scala erhält nur 40 Prozent ihres Budgets vom Staat, das ist ein einmaliger Fall in ganz Europa”, betonte Lissner nach Angaben italienischer Medien.
“Italien muss sein Kulturerbe verteidigen”, erklärte Lissner. Die Scala biete 300 Aufführungen pro Saison für einer halbe Million Zuschauer. Die Premiere von Wagners “Die Walküre” unter der Leitung des Stardirigenten Daniel Barenboim, mit der am 7. Dezember die neue Saison an der Scala eröffnet wird, sei längst ausverkauft und soll vom Fernsehen in unzähligen Ländern übertragen werden.
Auch Italiens Präsident Giorgio Napolitano warnte am Dienstag vor willkürlichen Kürzungen im Kulturbereich. Italien müsse zwar seine hohe öffentliche Verschuldung abbauen, dies werde jedoch bestimmt nicht mit drastischen Einschnitten in der Kultur, einer der größten Ressourcen des Landes, erfolgen, mahnte der Präsident.
Mit diesen Worten gab der Präsident zu verstehen, er unterstütze die Beschäftigten in der Kulturindustrie, die am Montag aus Protest gegen die Kürzungen im Kulturhaushalt die Arbeit niedergelegt hatten. Laut dem Budgetgesetz 2011 wird der Kulturhaushalt “FUS” (Fondo Unico per lo Spettacolo) um 40 Prozent auf ein Rekordtief von 288 Mio. Euro reduziert. Damit drohe im Kulturbereich die Streichung Tausender Arbeitsplätze, warnten die Künstler. Lediglich 0,3 Prozent des italienischen Haushalts fließen in die Kultur, kritisierten die Demonstranten, die sich am Montag vor einem Kino in Rom versammelt hatten. Besonderer Streitpunkt ist auch die zunehmende Verlagerung von Filmproduktionen in preiswertere Länder.
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