AA

Sausgruber verteidigt Concin

Bregenz - Der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) verteidigt den scheidenden ÖVP-Landtagsabgeordneten Adolf Concin gegenüber Vorwürfen der Opposition.

Laut dieser würde Concin seinen Beruf als Rechtsanwalt und sein Abgeordneten-Dasein nicht ausreichend voneinander trennen bzw. Vorteile aus seiner politischen Tätigkeit für seinen Beruf ziehen.

Die Anwaltskanzlei des scheidenden Vorarlberger ÖVP-Landesabgeordneten und Rechtsanwaltes Adolf Concin habe in den Jahren 2002 und 2003 die Vorarlberger Illwerke bei Verträgen zum Betrieb von Wasserversorgungs-Anlagen mit Gemeinden im Großraum Bludenz beraten. Zudem sei die Kanzlei Concin für die Verträge zum Ankauf der Bodensee-Schifffahrt durch das Bieterkonsortium Illwerke/Walter Klaus von den ÖBB zuständig gewesen, erklärte der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) in einem Bericht im ORF Radio Vorarlberg.

Dafür sei ein Stundenhonorar vereinbart worden, das auch im Rahmen anderer Vorarlberger Anwälte liege, so Sausgruber. Von Aufträgen anderer Gebietskörperschaften wisse er nichts. Vom Land habe Concin nie Aufträge bekommen, betonte der Vorarlberger Landeshauptmann.

Die Vorarlberger SPÖ sieht die Sache allerdings ganz anders. Beim scheidenden Landtagsabgeordneten sei die moralische Unvereinbarkeit bei Tätigkeiten für Landesunternehmen offensichtlich, so die SPÖ nach der Anfragebeantwortung von Landeshauptmann Sausgruber. „Besonders pikant sei in diesem Zusammenhang, dass Concin als Aufsichtsrat der Illwerke eigentlich eine Kontrollfunktion ausgeübt habe und dennoch Aufgaben des Vorstandes als Berater ausübe“, so SPÖ-Vorsitzende Elke Sader wörtlich. „Fast bedenklich sei in diesem Zusammenhang die mehr als nur schiefe Optik beim Ankauf der Bodenseeschifffahrt durch die Illwerke/Walter Klaus-Gruppe“, ergänzte Sader. Formal rechtlich sei zwar alles in Ordnung. Dennoch hätten diese Verquickungen einen schalen Beigeschmack, so Sader.

In seiner Anfragebeantwortung ziehe sich Landeshauptmann Sausgruber auf einen Formalstandpunkt zurück, schrieb Sader in einer Mitteilung an die Presse und vermisst Antworten auf weitere Fragen. Es sei bekannt, dass sich Adolf Concin immer wieder im Rahmen der Bludenzer Stadtpolitik in Rechtsfragen bemerkbar gemacht habe. Sader will nun wissen, ob Adolf Concin auch beim Verkauf der Muttersbergbahn an Walter Klaus involiert gewesen sei. Auch beim Verkauf des Landeskrankenhauses Bludenz an das Land verlangt Sader Aufklärung , ob und in welcher Form Adolf Concin beteiligt gewesen ist.

Concin hatte im Jänner erklärt, als Landtagsabgeordneter per Ende März zurückzutreten. Seinen Rücktritt hatte der Rechtsanwalt mit der Beanspruchung durch seine Kanzlei begründet.

  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Sausgruber verteidigt Concin