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Säulen des Höhenflugs

Für Austria Lustenau hängt der Himmel voller Geigen. Dank der "Primgeiger" Amir Bradaric und Christian Stumpf, die neun der 14 bisherigen Austria-Tore schossen. Zwei Stadtmenschen, die eine Fußballprovinz wachgeküsst haben.

Auf dem Platz überbieten sie sich mit Toren und Geniestreichen, abseits davon mit Bezeugungen von Bescheidenheit. “Es ist die Kameradschaft, die Stimmung und der Spaß”, sagt Bradaric. “Es ist der Trainer mit seiner perfekten Vermittlung von Gaudi und Ernst”, sagt Stumpf. Erklärungen für Erfolg, die aber zu kurz greifen. Denn jeder weiß: Ohne “Brada” und den “Büffel” stünde die Austria nicht auf Platz eins. Erst allmählich murmelt Christkind Stumpf etwas von “Man hat gewiss bestimmte Dinge von uns erwartet”. Und “Brada” räumt ein, dass “ich ja schon ein Tore-Vorbereiter bin”. Doch die Einschränkung folgt auf den Fuß. “Ein Goalgetter bin ich aber nicht. Dafür versiebe ich zu viele Chancen.”

Bradaric und Stumpf sind Freunde. Und dass sie ihre Freundschaft als Duo auf dem Platz stark macht, verhehlen sie nicht. Freunde sind auch die Ex-Rapid-Mannschaftskollegen Stumpf und Andi Heraf. “Wir waren Zimmerkameraden und gute Kumpel. Sind wir natürlich heute noch, obwohl ich kein Problem habe, den Andi als Vorgesetzten zu akzeptieren.” “Es war”, so Stumpf, “ja auch der Andi, der mir zum Spitznamen Büffel verholfen hat. Beim Training, als wir den Kreis spielten und ich wie ein Wilder dem Ball nachrannte, redete er mich plötzlich als Büffel an. Das ist mir geblieben.”

Für Bradaric, den Wiener mit bosnischen Wurzeln, und den Linzer Stumpf ist Vorarlberg als Lebensmittelpunkt Neuland. Mit Betonung auf Land. “Ich sagte meinen Freunden: Ich geh´ jetzt ins Ausland und lerne eine neue Sprache”, schmunzelt “Brada”. Stumpf hat zum Ländle eine “Ja, aber”-Einstellung. “Ja, es gefällt mir. Aber eines Tages gehe ich nach Wien.”

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