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Saudiarabischer Staatshaushalt fast 100 Milliarden Dollar im Minus

Absturz des Ölpreises bringt Königreich Rekorddefizit.
Absturz des Ölpreises bringt Königreich Rekorddefizit. ©APA
Wegen des Preisverfalls beim Öl ist Saudi-Arabien dieses Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Staatshaushalt werde das Jahr mit einem Rekordminus von 98 Milliarden Dollar (89,4 Milliarden Euro) abschließen, erklärte das Finanzministerium in Riad am Montag.

Die Einnahmen beliefen sich auf schätzungsweise 608 Milliarden Riyal (148 Milliarden Euro), etwa 15 Prozent weniger als erwartet und 42 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Ausgaben summierten sich hingegen auf voraussichtlich 975 Milliarden Riyal, erklärten Vertreter des Ministeriums auf einer Pressekonferenz in Riad.

Ölpreis setzt Saudi-Arabien zu

Es ist das zweite Jahr in Folge, dass der weltgrößte Ölexporteur ein Minus im Staatshaushalt verbuchen muss. Für 2016 rechnet das Finanzministerium ebenfalls mit einem deutlichen Defizit von 87 Milliarden Dollar. Die Einnahmen belaufen sich demnach auf schätzungsweise 513,8 Milliarden Riyal. Das wäre der niedrigste Wert seit 2009 – damals war der Ölpreis wegen der weltweiten Finanzkrise eingebrochen. Die Ausgaben sollen bei 840 Milliarden Riyal liegen.

Wegen der finanziellen Lage sollen laut dem Ministerium nun die hohen staatlichen Subventionen für Wasser, Strom und Kraftstoff auf den Prüfstand kommen. Möglicherweise würden zudem öffentliche Dienstleistungen teurer. Auch könnten eine Mehrwertsteuer und andere neue Steuern eingeführt werden.

Der Ölpreis befindet sich seit langem im Sinkflug. Seit Mitte 2014 ist er um mehr als 60 Prozent gesunken und liegt nun unter 40 Dollar pro Barrel (159 Liter). Der Ölverkauf sorgt normalerweise für mehr als 90 Prozent der saudi-arabischen Staatseinnahmen.

(APA)

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