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Sarkozy warnt G20-Staaten vor Währungskriegen

Frankreichs Präsident Sarkozy hat vor neuen Währungskriegen gewarnt und die G20-Staaten zum raschen Handeln aufgefordert. "Entweder wir erleben Währungskrieg und Krise, oder wir entscheiden uns für Koordination und Zusammenarbeit", sagte Sarkozy am Donnerstag bei einer G20-Konferenz im chinesischen Nanjing.

Sarkozy: Die weltweit 20 führenden Industrie- und Schwellenländer müssten dafür sorgen, dass das internationale Währungssystem stabiler und widerstandsfähiger gegen Schocks werde. “Wenn Sie es nicht tun, wird es niemand anderes tun”, sagte Sarkozy, der in diesem Jahr die G20-Präsidentschaft hat.

Sarkozy für ein stärkeres China

Er warb für eine künftig stärkere Rolle Chinas. So könnte der chinesische Yuan in den Währungskorb aufgenommen werden, aus dem der Internationale Währungsfonds seine Reservewährung speist. Pekings wachsender Bedeutung müsse Respekt gezollt werden.

Frankreich will in diesem Jahr erreichen, dass die G20 neue Regeln im globalen Finanzsystem vereinbaren. Die ökonomischen Gegensätze zwischen alten und neuen Wirtschaftsmächten sollen verringert und Kapitalströme besser kontrolliert werden. Schwellenländer könnten nicht vernünftig wachsen, wenn sie binnen Monaten gewaltige Zu- und Abflüsse von Kapital verkraften müssten. “Es gibt keine Rechtfertigung für so brutale Veränderungen”, sagte Sarkozy.

Unklar ist, wie stark China sich bei den Wechselkursen öffnet, die in Nanjing nicht offiziell auf der Tagesordnung stehen. Mit einem künstlich niedrig gehaltenen Kurs kann China seine Waren günstiger im Ausland verkaufen und verschafft sich so Wettbewerbsvorteile.  

Konkrete Beschlüsse wurden nicht erwartet. An dem Treffen in der ostchinesischen Stadt nahmen neben Sarkozy auch der Präsident der Europäischen Zentralbank, Trichet, IWF-Chef Strauss-Kahn sowie zahlreiche Finanzminister und Notenbank-Gouverneure teil. (APA)

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