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Sarkozy nach Wahlschlappe unter Druck

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Nach der schweren Niederlage des bürgerlich-konservativen Regierungslagers bei den französischen Kommunalwahlen sieht sich Staatspräsident Nicolas Sarkozy wachsender Kritik aus den eigenen Reihen ausgesetzt.

“Es gibt offensichtlich eine “rote Welle”, sagte Ex-Premierminister Jean-Pierre Raffarin am Montag dem Sender LCI mit Blickrichtung auf den Sieg der Sozialisten (PS) in der Stichwahl am Sonntag. Grund dafür sei, dass “man über Reformen geredet und dabei Angst gemacht hat, ohne von Ergebnissen zu sprechen”. “Die Regierung muss die Richtung korrigieren”, fügte Raffarin hinzu.

Der Fraktionschef der Präsidentenpartei UMP in der Nationalversammlung, Jean-Francois Copé, sprach von einer “Kombination der Ungeduldigen und Unzufriedenen”. Parteisprecherin Nadine Morano, unterlegene Kandidatin für das Bürgermeisteramt im nordostfranzösischen Toul, sagte, sie sei zum Teil auch Opfer einer “Sanktions-Wahl” geworden. Das konservative Regierungslager kassierte im zweiten Durchgang der Kommunalwahlen unter anderem mit dem Verlust der Rathäuser von Straßburg und Toulouse herbe Verluste. Wegen Sarkozys schlechter Umfragewerte hatten die Kandidaten zuvor auf gemeinsame Wahlkampfauftritte verzichtet.

Die oppositionellen Sozialisten konnten sich in der Metropole Paris behaupten und den Konservativen mehr als 20 größere Städte abjagen, darunter ihre wichtigen einstigen Hochburgen Toulouse und Straßburg. Der UMP von Sarkozy gelang es aber immerhin, Marseille zu verteidigen und damit einer völligen Blamage zu entgehen. Premierminister Francois Fillon wies Forderungen nach einer Kurskorrektur zurück. Die Umfragewerte des seit zehn Monaten amtierenden Staatspräsidenten brachen zuletzt wegen des Unmuts der Wähler über seinen Lebenswandel sowie steigende Lebenshaltungskosten massiv ein.

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