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Sarkozy fordert wieder härtere Gangart gegen Iran

©AP
Im Atomkonflikt mit dem Iran hat Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy erneut die Möglichkeit eines Alleingangs der EU ins Spiel gebracht.

Er bevorzuge den Weg über die Vereinten Nationen, sagte Sarkozy in einem Interview mit der „International Herald Tribune“ und der „New York Times“. „Aber wenn die europäische Gemeinschaft selbst Sanktionen anwendet, ist das kein Alleingang, sondern eine internationale, multilaterale Entscheidung.“

Eine Reise seines Außenministers Bernard Kouchner nach Teheran lehnte Sarkozy ab. Die Bedingungen seien dafür „derzeit nicht gegeben“. „Wir können die Dinge in den Räumen der Vereinten Nationen besprechen. Eine Reise nach Teheran ist etwas anderes.“ Kouchner hatte eine solche Reise ins Gespräch gebracht, um nach einer zuvor geäußerten Kriegsdrohung gegen den Iran die Gemüter zu beschwichtigen. Sarkozy distanzierte sich von dieser Äußerung. „Ich für meinen Teil benutze das Wort „Krieg“ nicht.“

Nach dem Bericht eines US-Politmagazins hat US-Vizepräsident Richard Cheney erwogen, die iranische Führung so zu provozieren, dass sie den USA einen Vorwand für einen Krieg liefert. Unter Berufung auf Aussagen von Cheneys früherem Berater David Wurmser berichtet „Newsweek“ in seiner am Montag erschienenen Ausgabe, Cheney habe Israel zu Raketenangriffen auf iranische Atomanlagen überreden wollen. Wenn der Iran dann zurückgeschlagen hätte, wäre das der Anlass für massive US-Angriffe auf militärische und atomare Ziele in dem Golfstaat gewesen. Wurmser habe das wenige Wochen vor seinem Rücktritt aus dem Cheney-Stab im August vor Zeugen gesagt.

Das stetige Abwandern neo-konservativer Politiker aus der Regierung unter Präsident George W. Bush habe jedoch die Aussichten auf die Durchsetzung eines solchen Plans in den vergangenen Wochen und Monaten geschmälert, berichtete „Newsweek“. Wurmser war dem Magazin gegenüber zu keinem Kommentar bereit.

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