Doch Putin ließ den französischen Präsidenten kalt auflaufen. Die Zusicherung Putins an Teheran, das erste iranische Atomkraftwerk fertig zu bauen, ruft in Paris tiefe Enttäuschung hervor. Dabei ist Sarkozy nicht prinzipiell gegen Atomgeschäfte mit den Mullahs: Vor den Vereinten Nationen hatte er selbst kürzlich “allen Staaten” französische Atomtechnik angeboten, um “den Klimawandel zu bekämpfen”. Dass er dabei einstige “Schurkenstaaten” einschließt, zeigt sein Atomdeal mit Libyens Revolutionsführer Muammar el Gaddafi. Sarkozy sah gute Chancen, denn schließlich ist Teheran noch immer an der französischen Urananreicherungsfirma Eurodif beteiligt. Die Kerntechnik “made in France” soll es aber nur geben, wenn der Käufer keine Atombomben baut. Das sieht Paris bei Teheran nicht garantiert.
Die Iran-Krise sei “die schwerste von allen”, sagte Sarkozy vor seinem Besuch bei Putin. Und er wiederholte, es müsse “alles getan werden, damit uns nicht nur die schlimmste Alternative bleibt: entweder die iranische Atombombe oder die Bombardierung des Irans”. Doch Putin erklärte kalt, er habe keine Beweis für iranische Atomwaffenpläne. Verärgert flog Sarkozy heim und die regierungsnahe Presse beklagte die unerwartete Vereisung der Beziehungen zu Moskau.
Kleinlauter geworden, bekräftigt Paris nach Putins Iranbesuch den Dialog mit Teheran. “Wir haben den Iranern ein Kooperationsangebot namentlich bei der Kernkraft gemacht. Aber sie haben es abgelehnt”, erklärte das Außenministerium. “Die Sanktionsdrohung bleibt bestehen, um sicherzustellen, dass die Verhandlungen zum Erfolg führen.”
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