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Salzburger Stiftung Mozarteum präsentiert neue Konzertorgel

Jetzt hat auch Salzburg eine Konzertorgel. Nach insgesamt zwei Jahren Bauzeit hat die Internationale Stiftung Mozarteum ihr brandneues Instrument am Donnerstag präsentiert.
Die computergesteuerte Orgel mit ihren vier Orgelwerken (Manualen), 51 Registern und 3.393 Pfeifen ist die einzige Konzertorgel der Stadt und soll “regelmäßiger Bestandteil des Salzburger Musik- und Konzertlebens werden”, wie es der Intendant und Geschäftsführer der Stiftung, Stephan Pauly, formulierte.

Die Spezialisten der Orgelfirma Eule aus Bautzen (Sachsen) haben die alte, seit 20 Jahren für Konzerte kaum noch brauchbare Arco-Orgel aus dem Jahr 1970 vollständig abgetragen. Sie wurde an eine Pfarre in Polen verkauft. Das neue Instrument hat enorm viele Klangkombinationen, die via Computer gespeichert und abgerufen werden können. “Die Kombinationsmöglichkeiten der Orgelpfeifen entsprechen einer Zahl mit 13 Nullen”, erläuterte Orgel-Intonator Gregor Hieke, der für die Feinabstimmung des hochkomplexen Musik-Werkes verantwortlich ist.

“Das neue Instrument ist eine Universalorgel”, so Hieke weiter. “Das bedeutet, sie ist weder dem Klangideal des Barock noch jenem der Romantik nachempfunden. Sie bringt die alte Musik und die neue Musik unter einen Hut. Vielfältigkeit statt Originalklang, das ist unser Firmenprofil. Dafür sind zweifellos kleine Abstriche notwendig, ein bisschen tricksen muss man da allerdings schon, das geht nicht anders”, so der Orgelbauer.

Heribert Metzger, Orgelprofessor an der Universität Mozarteum, hingegen gab sich begeistert. “Diese Orgel hat Kraft ohne wehzutun. Sie kann wütend sein und zärtlich. Sie darf sich sogar die Musik selbst aussuchen. Denn Musik, die sie nicht mag, klingt nicht. Und die wird dann auch nicht gespielt von einem Musiker, der das Instrument achtet.”

Das neue Instrument soll Salzburg für zumindest zwei, drei Generationen begleiten. Im Gegensatz zur alten am Klangideal des Barock ausgerichteten Orgel ist die Neue von den Spezialisten aus Sachsen präzise an die Raumakustik im Großen Saal des Mozarteums angepasst worden.

Zu erleben sein wird das neue Instrument zuerst im Avantgarde-Festival “Dialoge”, das die Stiftung von 6. bis 9. Mai veranstaltet. Darin wird das gesamte Spektrum konzertanter und nicht kirchlicher Orgelmusik, von Barock bis zum musikalischen Experiment der Gegenwart, ausgelotet. Zudem gibt es in der kommenden Konzertsaison drei je vierteilige Konzertreihen, die explizit der neuen Orgel gewidmet sind.

Das Instrument hat eine Mio. Euro gekostet. Das Geld stammt komplett von der Liechtensteiner Propter Homines Stiftung des Steuerberaters und Kunstsammlers Herbert Batliner.

Details zu den Programmen der Dialoge und der Orgel-Konzertreihen unter http://www.mozarteum.at.

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