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Salzburger Pfingstfestspiele heuer erneut mit Musik aus Neapel

Maestro Riccardo Muti stammt aus Neapel, und so drehen sich auch die Salzburger Pfingstfestspiele um die einstige Welthauptstadt der Musik.
Schon 2007, 2008 und 2009 hat Muti, künstlerischer Leiter dieses kleinen Ablegers der Salzburger Festspiele, sein Festival der musikalischen Tradition Neapels gewidmet. Zentrales Werk der Salzburger Pfingstfestspiele von 21. bis 24. Mai 2010 ist zwar “Betulia liberata” von Mozart. Darum herum gruppieren sich aber Werke ausschließlich neapolitanischer Komponisten.

“Wenn Mozart vom Himmel gefallen ist, dann hat er vorher in Neapel Station gemacht”, hat der Salzburger Noch-Intendant Jürgen Flimm zu Mutis Programm-Schiene einmal gesagt und gleich auf eine weitere Sinnfälligkeit hingewiesen: “Wenn es im Opern-Großprojekt ‘Mozart 22’ des Jahres 2006 von Peter Ruzicka eine Lücke gab, dann war es dieses Stück”, so Flimm. “‘Betulia Liberata’ ist nämlich als einziges Bühnenwerk von Mozart im Jubiläumsjahr nur konzertant aufgeführt worden.”

Also wird Marco Gandini das Werk von Pietro Metastasio, dem Operntextdichter der Epoche, als “Salzburger Pfingstoper” 2010 im Haus für Mozart in Szene setzen. Muti und das Orchestra Giovanile “Luigi Cherubini” werden die Musik des 15-jährigen Mozart zum Klingen bringen. Die Premiere ist am Freitag, dem 21. Mai, wiederholt wird “Betulia Liberata” am Sonntag, dem 23. Mai.

Insgesamt haben sich 73 Komponisten an der Geschichte “Betulia liberata” nach dem alttestamentarischen Buch Judith versucht, einer davon ist Niccolo Jommelli. Nach Mozarts Version am Beginn der Salzburger Pfingstfestspiele wird Jommellis gleichnamiges Oratorium am Montag, dem 24. Mai in der Felsenreitschule das Festival beschließen. Dazwischen präsentiert das allein schon durch die musikalische Auffassung seines künstlerischen Leiters nicht am Originalklang der Musik orientierte Festival erstmals einen echten Barock-Geiger: Giuliano Carmignola und sein Ensemble werden Kammermusik von Scarlatti, Geminiani, Porpora und anderer Altmeister vom Vesuv auf alten Instrumenten intonieren.

Ebenfalls ein Versuch ist die Präsentation des Stummfilms “Napoli e una Canzone” von Eugenio Perego aus dem Jahr 1927 in “Das Kino”. Die Komponisten Olga Neuwirth, Burkhard Stangl und Angelica Castello werden auf Flöten, Zither oder Vibrafon live dazuspielen. Das Intermezzo tragico “Piramo e Tisbe” vom Neapolitaner Johann Adolph Hasse wird vom Ensemble Europa Galante unter Fabio Biondi wiedergegeben, und das Konzert “Lamentationes” von Paul Agnew und Les Arts Florissants mit Werken von Hasse, Leo, Caldara und Scarlatti rundet die Pfingstfestspiele 2010 ab.

Mehr Infos zur den Pfingstfestspielen unter http://www.salzburgfestival.at, Tel.: 0662 / 8045-0
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