Weniger Glanz und Blitzlichtgewitter bei den diesjährigen Salzburger Festspielen, weniger hochkarätige Prominenz, offenbar mehr Feste hinter verschlossenen Türen: Diese Bilanz ziehen Society-Reporter.
Schillernde Hingucker wie Dita von Teese fehlten diesmal, ebenso Prinzen und Prinzessinnen wie Caroline von Monaco, Ernst August oder Fürst Albert. Andererseits erobert eine neue Klientel aus Wirtschaft und Politik das hochkulturelle Pflaster der Mozartstadt.
Seit dem Tod von Herbert von Karajan weniger Prominenz
Seit 25 Jahren hält der Salzburger Pressefotograf und Journalist Franz Neumayr den Festspielauftritt der “High Society” in Bildern fest. Er registriert ein zunehmend älteres Publikum und weniger international bekannte Persönlichkeiten. “Die A-Prominenz, die über den deutschsprachigen Raum hinaus bekannt ist, hat seit dem Tod von Herbert von Karajan abgenommen. Das hat auch mit den anderen Festivals zu tun, die gleichzeitig stattfinden. Die Leute sind heute mobiler geworden, sie kommen nicht mehr permanent nach Salzburg.”
A-Promis fehlen
Robert Reumann, langjähriger Redakteur der “ORF”-Seitenblicke, vermutet ebenfalls, dass weniger hochkarätige Prominente Salzburg besuchten. Er ortete Stammgäste wie Thomas Gottschalk, Gunter Sachs, Gabriele Inaara Begum Aga Khan, Renate Thyssen-Henne und Bianca Jagger. “Die kommen immer.” Doch A-Prominente wie die Grimaldis fehlten, ebenso “Herausreißer” wie Lady Ashton, Jerry Hall oder Dita von Teese, die im Vorjahr von einem Sponsor nach Salzburg geholt wurde.
Weniger Glanz und Blitzlichtgewitter in Salzburg
“Vielleicht müssen die großen Firmen mehr sparen”, suchte Reumann nach Antworten. Es könne auch sein, dass weniger laut gefeiert und mehr Wert auf Diskretion gelegt werde. Galerist Thaddaeus Ropac gebe Feste, “wo die Gästelisten sehr bedeckt sind. Vielleicht hatte er auch heuer große Leute da. Subjektiv habe ich das Gefühl, dass weniger Glanz und Blitzlichtgewitter in Salzburg war als vor zwei, drei Jahren”.
Eine neue Klientel kristallisiert sich heraus
Der Salzburger Flughafensprecher Alexander Klaus bemerkte einen Trend in Richtung Wahrung der Privatsphäre. Wusste das Airportpersonal früher schon im Voraus, welche Prominente in Salzburg landen, “erfahren wir teilweise erst danach, wer dagewesen ist. Aber sie kommen. Ich würde nicht behaupten, dass weniger Prominenz da ist als in den letzten Jahren”. Ein Teil der hochkarätigen Promis, die noch vor sechs bis acht Jahren Salzburg beehrten, sei weggestorben. Jetzt kristallisiere sich eine neue Klientel heraus, die Klaus als “die Jungen Wilden” bezeichnet, als “frisches Blut” aus Politik, Wirtschaft und dem Gesellschaftsleben. Networking und die Verknüpfung von internationalen Kongressen mit einem privaten Festspielbesuch würden hochrangige Politiker, Minister und Wirtschaftstreibende aus dem Ausland nach Salzburg locken.
Anna Netrebko war der Star der Fotografen
Doch Pressefotograf Neumayr vermisste heuer jenen Massenandrang, bei dem man nicht mehr wisse, wen man zuerst fotografieren soll. “Der absolute Renner war Opernsängerin Anna Netrebko.” Fotos von ihr, mit ihrem Partner Erwin Schrott und dem zweijährigen Sohn Tiago würden weitaus am häufigsten abgedruckt. “Rund 50 Prozent des Interesses konzentriert sich auf Netrebko, auch vom Umfang der Berichterstattung her.” Mit großem Abstand folgte Thomas Gottschalk. Bilder von Gerard Depardieu seien weniger gefragt gewesen, “er war zu kurz in Salzburg“.
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