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Salzburger Bachgesellschaft setzt auf Konzerte speziell für Senioren

Die Salzburger Bachgesellschaft bietet spezielle Konzerte für Senioren an. Wegen des enormen Erfolgs und einer Auslastung von 100 Prozent im Vorjahr sollen die beiden Konzerte auch heuer stattfinden.
“Die alten Leute sind ein immer wichtigeres Publikumssegment”, erläuterte der Langzeit-Leiter des Salzburger Traditionsveranstalters, Albert Hartinger, am Donnerstag, im APA-Gespräch. “Die Senioren haben spezielle Interessen und wollen junge Musiker aus der Enkelgeneration erleben. Die Konzerte müssen moderiert sein und deutlich machen, dass die Kultur weitervererbt wird.”

Hartinger ist nicht nur Pionier bei Seniorenkonzerten. Seine Reihe “Musik für junge Leute” feiert in der kommenden Saison 30. Geburtstag. “Heute sind Konzerte für junges Publikum absoluter Standard. Aber 1980 war das in Salzburg gänzlich neu. Und wir sind stolz darauf, dass Musiker wie Franz Welser-Möst als 19-Jähriger, Martin Grubinger mit zwölf Jahren, Julian Rachlin mit sieben Jahren oder auch Beni Schmid und die Geschwister Weinmeister als blutjunge Kinder bei uns ihre ersten Erfahrungen als Solisten gesammelt haben.” Auch 2010/2011 werden insgesamt sieben moderierte Jugend-Konzerte angeboten. Auch sie traditionellerweise restlos ausverkauft.

Im Hauptprogramm gibt es in der Saison 2010/2011 eine Serie von sieben Konzerten, die wie jedes Jahr im August in der Wallfahrtskirche Maria Plain mit Musik mit Salzburgbezug beginnen. Dann kommen Musiker wie Ton Koopman, das Vokalensemble “Amarcord”, das L’Orfeo Barockorchester von Michi Haigg mit dem “Weihnachtsoratorium” und Cembalist Florian Birsak mit den “Goldbergvariationen”. “Besonders freue ich mich auf das Konzert der Originalton-Spezialisten La Divina Armonica aus Mailand mit dem Collegium Vocale der Salzburger Bachgesellschaft”, sagte Hartinger. “Gemeinsam werden wir diesmal die ‘Johannes-Passion’ von Francesco Feo aufführen. In Zukunft wollen wir mit diesen hinreißenden Musikern öfter zusammenarbeiten.”

Die Bachgesellschaft, bei der Musiker wie Nikolaus Harnoncourt, Jordi Savall oder Howard Arman ihre Salzburg-Debüts feierten, laboriert nach wie vor an Schulden aus dem Jahr 1994. Seit damals schleppt der Veranstalter trotz fast permanent ausverkaufter Konzerte 40.000 Euro Defizit mit sich herum, das durch das positive Ergebnis im Vorjahr um 3.000 Euro reduziert werden konnte. “Trotzdem haben wir in der kommenden Saison die Reihe ‘Recreation’ gestrichen”, so Hartinger. “Obwohl wir mehr als die Hälfte unseres 155.000-Euro-Budgets selbst aufbringen, ist finanziell alles permanent zu eng.”

Details zu den Konzerten, den Musikern, den Programmen sowie den Abos und ihren Preisen unter 0662 / 43 53 71-0 und http://www.salzburger-bachgesellschaft.at.

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