So zog Albert Hartinger, der künstlerische Leiter dieser Veranstaltung am Dienstagvormittag eine mehr als positive Bilanz über dieses Festival mit seinen 63 Veranstaltungen. Auch Geschäftsführer Lutz Hochstraate gab eine Auslastung von 80 Prozent und ein finanziell ausgeglichenes Ergebnis bekannt (Budget: 560.000 Euro). Neun Konzerte waren ausverkauft, also nicht nur der Höhepunkt und Abschluss des Bachfestes, den Nikolaus Harnoncourt, der Concentus Musicus und der Arnold Schönberg-Chor gestern, Montag, Abend im Haus für Mozart mit drei Kantaten des Meisters aus Thüringen gesetzt haben.
Schon am vergangenen Samstag hatte dieses Team im Wiener Musikverein konzertiert und Kritik und Publikum mit Originalinstrumenten und vokaler Inbrunst zu Gottesfurcht und Gebet gemahnt. Die Salzburger Performance, zwei Tage später, wirkte vergleichsweise ein wenig müde, es war nicht der spritzigste Tag dieses Ensembles. Zudem hat sich so manche Ungenauigkeit eingeschlichen in der Feinabstimmung zwischen dem Orchester und dem Chor. Dennoch sorgten wunderbar feine und zarte Passagen für glückliche Gesichter im vollbesetzen Saal.
Diese großartigen Momente hatte das Publikum vor allem den Solisten zu verdanken. Altistin Elisabeth von Magnus war in lyrischer Bestform und auch die Herrn Werner Güra und Timothy Sharp überzeugten mit schlanken, dem Werk angemessenen Stimmen. Einzig Barbara Bonney fiel ein wenig aus dem stilistischen Rahmen, ihr recht groß vibrierender Sopran ist für Bachkantaten nicht ideal.
Am Publikums-Erfolg des Konzertes und des Salzburger Bachfestes als Ganzes änderte das aber wenig. Wohlwollender Applaus im Haus für Mozart sowie insgesamt 11.870 verkaufte Eintrittskarten für Bach im Originalklang, Bach in Jazz und zeitgenössischer Komposition, Bach für Kinder, Literatur, Bach in Kirche und Welt, Musik von Zeitgenossen, ein Symposion, Exkursionen und vieles mehr. Künstler und Geschäftsleute konnten jedenfalls rundum zufrieden sein.
Die Internationale Bachgesellschaft Leipzig, die das Bachfest heuer zum 83. Mal an lokale Veranstalter vergeben hat, wird 2009 zurückkehren an eine Wirkungsstätte des Meisters, und zwar nach Mühlhausen in Thüringen. Das Erfolgsduo Hartinger und Hochstraate werden ihre Erfahrungen mit nach Shanghai nehmen und dort 2010 ein Bachfest anlässlich der Weltausstellung organisieren. Hochstraate, der im kommenden Jahr die Geschäftsführung der Camerata Salzburg übernehmen wird, will sein neues Orchester in Shanghai als Orchester in Residence etablieren und so dafür sorgen, dass außer dem Tourismus und dem Publikum in Salzburg auch ein Teil der Musiker nachhaltigen Gewinn aus dem Salzburger Bachfest 2008 ziehen kann.
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