In der Stadt Salzburg musste eine Volksschule wegen schwerer statischer Mängel geschlossen werden. An den Betonrippen, die die Decken tragen, bröckelt der Beton, außerdem liegen teilweise die Stahlstangen frei und können so korrodieren.
<RTE>Die Volksschule Josefiau, in der rund 230 Kinder unterrichtet werden, muss nun ein Jahr saniert werden, für den Unterricht werden provisorische Klassen errichtet.<br>”Als wir die Deckenverkleidung herunter genommen haben, hat uns fast der Schlag getroffen”, schilderte am Dienstag der Statiker Dieter Putz. Das Gebäude war 1971 bis 1973 errichtet worden, im Zuge von Brandschutzmaßnahmen wurde nun das Haus erstmals seit der Bauabnahme genau überprüft, sagte Baustadtrat Martin Panosch (S).<p>Nachdem die Mängel sichtbar geworden waren, erstellte Putz ein Gutachten: Die Decken tragen nur mehr 120 Prozent der maximalen Belastung, laut Vorschriften müssten es aber 170 Prozent sein, außerdem federt die Decke über dem zulässigen Grenzwert. “Das heißt, das Haus ist keinesfalls einsturzgefährdet, aber für einen Schulbetrieb nicht mehr zu verwenden”, so Panosch.<p>Schwierig wird es, noch einen Schuldigen auszumachen. Die Baufirma existiert längst nicht mehr, der Statiker hat sein Büro geschlossen und der Sachbearbeiter im Magistrat ist verstorben. Dennoch werde geprüft, ob noch zivil- oder strafrechtliche Schritte gesetzt werden können, sagte Panosch. Außerdem wird abgeklärt, ob auch in anderen städtischen Gebäuden derartige Mängel auftreten bzw. ob dieselben Firmen bei anderen Baustellen am Werk waren.<RTE>
