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Salzburg nach 3:0 erster Leader

Titelfavorit Salzburg ist am Mittwoch mit seinem prominenten Trainerduo Giovanni Trapattoni/Lothar Matthäus erfolgreich in die Fußball-Bundesliga gestartet - mit drei Zickler-Toren beim 3:0-Sieg in Ried.

Die Mozartstädter sind nach diesem Auswärtserfolg der erste Tabellenführer der Saison 2006/07.

Auf Tabellenplatz zwei folgen Wacker Tirol, die Innsbrucker setzten sich auswärts gegen das mit drei Minuspunkten gestartete Sturm Graz 3:2 durch, sowie Pasching, die Oberösterreicher bezwangen Aufsteiger Altach auswärts ebenfalls 3:2. Den einzigen Heimerfolg der Runde gab es in Mattersburg, die Burgenländer besiegten Rekordmeister Rapid 1:0. Bereits am Dienstag war Double-Gewinner Austria Wien zu Hause gegen den GAK nur zu einem 0:0 gekommen.

In Runde eins hat es gleich zwei verschossene Elfmeter gegeben. Sturm-Kapitän Verlaat scheiterte an Tirol-Keeper Pavlovic und der Rieder Martinez vergab gegen Salzburg-Goalie Ochs.

Ried – Salzburg 0:3

Vor 7.600 Zuschauern im ausverkauften Fill Metallbau-Stadion revanchierte sich der Vizemeister souverän für die zwei in der Vorsaison im Innviertel erlittenen Niederlagen. Matchwinner war Alexander Zickler, dem, nachdem er in seinem ersten Jahr für Salzburg nicht ein Auswärtstor erzielt hatte, gleich ein (allerdings nicht lupenreiner) Hattrick gelang.

Das Salzburger Trainer-Duo Giovanni Trapattoni/Lothar Matthäus brachte zum Debüt mit Goalie Ochs, den Verteidigern Dudic und Vargas sowie den Mittelfeldakteuren Kovac, Tiffert und Vonlanthen sechs Neue in der Startformation. Aufhauser lief als einziger Österreicher ein, Teamkapitän Ivanschitz stand wegen einer Muskelverletzung nicht im Matchbericht. In der Anfangself der Innviertler fanden sich mit Damjanovic, Mehlem und Martinez drei Zugänge.

Nach einer zerfahrenen Anfangsviertelstunde sorgten die Rieder für erste Höhepunkte. Der von Rapid gekommene Martinez (17.) setzte einen Kopfball nach Flanke von Damjanovic an die Latte. Ochs wäre chancenlos gewesen, nützte aber wenige Augenblicke später die Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Wieder war es Martinez (19.), der aber das Kunststück zu Wege brachte, den Deutschen aus vollem Lauf und fünf Metern Entfernung per Kopf genau zu treffen.

In der Folge plätscherte das Spiel vor sich hin, ehe die Salzburger in der 34. Minute mit ihrer ersten Chance eiskalt zuschlugen. Tiffert schickte Zickler mit einem weiten Pass alleine Richtung Ried-Goalie Hans-Peter Berger und der ehemalige Bayern-Stürmer traf souverän zum 1:0 ins lange Eck. Die zweite Hälfte war keine drei Minuten alt, als die Gäste neuerlich Effizienz zeigten. Eine Dudic-Flanke von links verlängerte Tiffert mit seinem zweiten Assist ideal zu Zickler (54.). Und wieder ließ der Deutsche Berger mit einem wuchtigen Kopfball keine Chance.

Die Zickler-Festspiele im Innviertel waren aber noch nicht zu Ende. Der kroatische Teamkapitän Niko Kovac versuchte es in der 54. Minute mit einem Weitschuss. Ried-Verteidiger Glasner verlängerte, statt zu klären, auf Zickler und der Bullen-Stürmer nahm die Einladung zum Hattrick alleine vor Berger dankend an. Das glücklose Ried-Debüt von Martinez fand in der 60. Minute seinen traurigen Höhepunkt, als der Mittelfeldspieler mit einem schlecht geschossenen Foulelfmeter an Ochs scheiterte. Tiffert hatte Sulimani zuvor im Strafraum zu Fall gebracht.

Trapattoni brachte mit Kirchler und Janko dann noch zwei österreichische Akteure ins Spiel und sein Team den Vorsprung über die Zeit. Der eingewechselte Kastner (94.) vergab die beste Gelegenheit auf den Ehrentreffer.

Mattersburg – Rapid 1:0

SV Mattersburg hat die am Mittwoch mit 15.000 Zuschauern gefüllte Fußball-Festung Pappelstadion mit einem knappen, aber keinesfalls unverdienten 1:0 über Rapid erfolgreich verteidigt. Während die Burgenländer 2006 zu Hause weiter ungeschlagen sind, warten die Hütteldorfer auf den ersten Auswärtssieg des Kalenderjahres. SCR Altach musste sich gegen Pasching (2:3) als erster Aufsteiger seit fünf Jahren im Auftaktspiel geschlagen geben, während Frantisek Straka mit einem 3:2 bei Sturm Graz ein erfolgreiches Debüt als Wacker Tirol-Trainer gab.

Nach zwei torlosen Remis in der vergangenen Saison deutete auch beim ersten 2006/07-Gastspiel des Rekordmeisters in Mattersburg bereits alles auf ein 0:0 hin. Doch ein Eigentor von Hlinka drei Minuten vor dem Ende besiegelte die zweite Rapid-Auftaktniederlage in Folge. Im Vorjahr hatten die Grün-Weißen als amtierender Meister zu Hause mit 2:3 gegen Sturm Graz verloren. Die Burgenländer hingegen bejubelten zu ihrem insgesamt vierten Bundesliga-Auftakt den ersten Sieg.

„Wir haben alles für den schließlich verdienten Sieg getan und sind, wenn auch durch ein kurioses Tor, dafür belohnt worden“, freute sich SVM-Coach Franz Lederer. Sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld, Kapitän Didi Kühbauer, war ebenfalls hocherfreut: „Ein Auftaktsieg gegen Rapid ist immer wunderbar.“ Lederers Gegenüber Georg Zellhofer kannte die Gründe für den Fehlstart: „In der Defensive sind wir zwar gut gestanden, nach vorne haben wir aber zu wenig getan. Im Spielaufbau hat es nicht gepasst, einige in der Mannschaft müssen mehr machen.“

Drastischere Worte fand da schon der nach dem späten Eigentor sichtlich „heiße“ Nationalteam-Torhüter Helge Payer: „Bei Flanken stellen wir uns einfach deppert an.“ Dennoch konnte der Rapid-Schlussmann auch Positives aus der Partie gewinnen: „Wir haben uns als Mannschaft präsentiert.“

Altach – Pasching 2:3

In Altach haderte Aufstiegstrainer Michael Streiter nach einem packenden Spiel mit dem Schicksal und Schiedsrichter Einwaller bzw. dessen Assistenten: „Das 2:2 war ein klares Abseitstor. Ich wäre froh, wenn es einen vierten Mann am Bildschirm geben würde. Nichtsdestotrotz kann ich meine Hintermannschaft bei allen drei Gegentoren nicht von Fehlern freisprechen. Diese Fehler müssen wir einfach abstellen.“

Die Vorarlberger bezogen übrigens nach den Auftaktsiegen von Pasching (2002), Mattersburg (2003), Wacker Tirol (2004) und einem Eröffnungs-Remis von Ried (2005) die erste Niederlage eines Aufsteigers zum Saisonstart seit fünf Jahren. 2001 hatte der FC Kärnten mit 1:2 gegen Ried verloren. Pasching-Mittelfeldspieler Pamminger war dies naturgemäß egal, er bilanzierte zufrieden: „Mehr als drei Punkte kann man nicht machen, in Altach werden sich noch einige Teams die Zähne ausbeißen.“

Im Vorjahr hatte der spätere Meisterschafts-Dritte Pasching bis zur sechsten Runde auf den ersten Sieg warten müssen, heuer durfte sich Neo-Coach Milan Djuricic gleich zur Premiere über drei Punkte freuen: „In der zweiten Hälfte waren wir eindeutig besser, haben dann auch Fußball gespielt und schließlich verdient gewonnen.“

Sturm – Tirol 2:3

Einen Fehlstart verzeichnete hingegen Sturm-Trainer Franco Foda, der in der Sommerpause Michael Petrovic nachgefolgt war. Der Deutsche unterlag mit den Grazern Wacker Tirol vor eigenem Publikum 2:3 und musste nach dem Spiel Frantisek Straka zu dessen gelungenem Debüt gratulieren. „Zu Beginn beider Hälften haben wir gut gespielt und Druck erzeugt. Unerklärlicherweise haben wir dann den Faden verloren“, analysierte Foda.

Der tschechische Ex-Internationale Straka, mit Foda nach einem zufällig gemeinsamen Urlaubsaufenthalt übrigens gut befreundet, zeigte sich zufrieden: „Das war ein gutes Auftaktspiel, das eigentlich bis zum Schluss auf des Messers Schneide stand. Wir haben verdient gewonnen, weil wir gut kombiniert haben. Auch Sturm hat aber stark gespielt.“

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