Salzburg kann mit 1:1 in Graz besser leben als Sturm
Nach anfänglichen Problemen und zwischenzeitlichen Turbulenzen läuft der Salzburg-Motor wieder sehr gut. In den jüngsten fünf Pflichtspielen gab es vier Siege, in der Liga gab es sechsmal in Folge keine Niederlage. "Es ist ein ganz anderes Gefühl als noch vor vier, fünf Wochen. Wie wir mit Nackenschlägen umgehen, das stimmt mich positiv. Und es gelingt uns mittlerweile auch sehr gut, die Räume eng zu machen", fasste der Deutsche zusammen.
Aberkannter Treffer umstritten
Vor ausverkauftem Haus in der Merkur Arena jubelten die Salzburger vor der Pause zu früh über die Führung. Ein sehenswerter Treffer von Edmund Baidoo aus spitzestem Winkel (41.) wurde wegen einem vorangegangenen Foul von Petar Ratkov an Dimitri Lavalee nicht anerkannt. Die Entscheidung von Schiedsrichter Stefan Ebner war nicht für alle verständlich. "Das passiert natürlich, für mich ist das kein Foul", sagte Ratkov. Auch Letsch schloss sich dem an: "Das muss man nicht pfeifen, aber ich muss es akzeptieren."
Noch bitterer war für die Gäste der Start in die 2. Hälfte. Die Grazer trafen nach weniger als 20 Sekunden durch einen von Leon Grgic unhaltbar abgefälschten Schuss von Otar Kiteishvili. "Wir haben zum dümmsten Zeitpunkt das Gegentor erhalten, uns dann aber zurückgekämpft. Es war das erwartete Spiel mit brutaler Intensität und dem Kampf um den zweiten Ball", erläuterte Letsch. Sein Team habe etwas mehr versucht, hinten raus zu spielen, als die Grazer.
Schuster nahm "Riesenentwicklung"
Dabei spielte mit Jannik Schuster auch ein 19-jähriger ÖFB-Nachwuchsspieler als Innenverteidiger eine tragende Rolle. Letsch attestierte ihm eine "Riesenentwicklung". Laut Schuster sei die gute Kaderbreite am Sonntag ein wichtiger Faktor gewesen. Yorbe Vertessen (65.) stach als "Joker". "Jeder Spieler nimmt seine Rolle an, wir sind sehr eng zusammengewachsen", meinte Letsch. Angesichts intensiver Wochen mit bisher (inklusive Club-WM) 27 Pflichtspielen wird jeder Kaderspieler gebraucht.
Sturm stand "nur" 21 Mal auf dem Platz. Auch bei den Grazern ist die Belastung sehr hoch. "Ich habe ein Duell auf Augenhöhe gesehen, aufgrund der Chancen und der Abschlüsse waren wir aber meiner Meinung nach dem Sieg um eine Spur näher", resümierte Trainer Jürgen Säumel. Eher Unzufriedenheit herrschte deshalb auch bei seinen Spielern. "Es ist extrem ärgerlich, dass wir nur ein Unentschieden geholt haben, es sind zwei verlorene Punkte. Wir hatten viele Momente, wo wir besser umschalten hätten können oder Fehlpässe hatten", sagte Grgic.
Sturm ergebnistechnisch in kleinem Tief
Die Tendenz der Steirer ist keine gute, von den jüngsten sechs Pflichtspielen gab es nur in einem ein Erfolgserlebnis und das im Elfmeterschießen im ÖFB-Cup gegen Zweitligist Admira Wacker. Auch deshalb ist es nachvollziehbar, dass die Sturm-Verantwortlichen keine Eile bezüglich einer Verlängerung des mit Saisonende auslaufenden Vertrags von Säumel haben. "Wir sind im Moment in einer sehr stressigen Phase in der Saison. Es gibt keinen Zeitpunkt, keine Deadline", sagte Sport-Geschäftsführer Michael Parensen im Sky-Interview.
Bei den Salzburgern gibt es abseits des Rasens eine andere Baustelle, gilt es doch, einen neuen Sportchef zu finden. Dabei könnte der bei Hoffenheim tätige Ex-Sturm-Sportchef Andreas Schicker das Rennen machen. "Es gibt einige Kandidaten, der Herr Schicker ist natürlich einer davon. Es spricht vieles für den Andreas. Er hat eine hervorragende Arbeit in Österreich gemacht. Er hat Sturm zum Meistertitel geführt und auch sehr viel Erfahrung im Nachwuchs. Er weiß, wie man mit Talenten umgeht. Man sieht auch, wie er Hoffenheim wieder stabilisiert hat. Er ist einer von den spannenden Kandidaten", erläuterte Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter. Man lasse sich bei der Entscheidungsfindung bewusst Zeit. "Da zählt die richtige Wahl vor der Geschwindigkeit. Wir wollen uns nicht eine Deadline setzen."
(APA)
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