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Salzburg auch auswärts erstmals meisterlich - 3:1 bei Rapid

Red Bull Salzburg war im Hanappi-Stadion die deutlich bessere Mannschaft, fuhr mit 3:1 (2:1) ausgerechnet beim SK Rapid im elften Anlauf seinen ersten Sieg in der Fremde ein.

Der Rekordmeister kassierte seine dritte Heimniederlage der laufende Saison und rutschte in der Tabelle hinter die punktegleichen Salzburger auf Rang vier zurück.

Rapid war als Favorit, Salzburg als Außenseiter in den Schlager gegangen. Erklärungen für die Änderungen der Vorzeichen gibt es viele. Zum einen, dass der Spielstil der Rapidler den Bullen entgegenkommt. „Es kommt bei uns sehr viel auf den Gegner an“, erklärte Salzburg-Trainer Giovanni Trapattoni. „Normalerweise stehen alle Mannschaften gegen uns sehr weit hinten. Rapid hat selbst offensiv gespielt, weil sie das Spiel auch gewinnen wollten.“

Dadurch fanden die Salzburger die Räume vor, die sie für ihr Kombinationsspiel benötigen. Schon die defensiven Mittelfeldspieler Niko Kovac und Rene Aufhauser wurden im Spielaufbau nicht ausreichend gestört. „Wir sind zu weit weg vom Mann gestanden. Dadurch haben wir nie den Druck aufbauen können, den wir wollten“, meinte Rapid-Coach Peter Pacult. „Wenn Salzburg in Ballbesitz war, haben wir nur geschaut, den Raum zu decken. Das war zu wenig.“

Salzburg verfüge außerdem über ausreichend Klasse, diese kleinen Fehler auszunützen. Tatsächlich vermochte Rapid es nur beim Stand vom 1:1 nach dem Ausgleich durch Tokic, auf spielerischer Linie dagegenzuhalten. „Außer bei 1:1 haben wir in keiner Phase des Spiels das gespielt, was wir uns vorgenommen haben“, gestand Pacult. „Nach den guten Leistungen der vergangenen Wochen haben wir uns sehr viel vorgenommen. Aber Salzburger war cleverer und besser. Uns haben Aggressivität und Tempo gefehlt.“

Schuldzuweisungen wollte Pacult keine tätigen, obwohl Rapid-Goalie Helge Payer etwa beim vorentscheidenden 2:1 durch Steinhöfer keine gute Figur gemacht hatte. „Unter dem Strich ist aber genau das eingetreten, was wir vermeiden wollten“, betonte der Rapid-Trainer. Nach der dritten Heimniederlage im Herbst und dem trotz spielerischer Überlegenheit verpassten Sieg im Derby könnte der Lokalrivale Austria den Hütteldorfern am Sonntag in Ried enteilen.

Salzburg dagegen ist wieder zurück im Geschäft. Als letztem der zehn Bundesliga-Teams ist auch dem Meister ein Auswärtssieg gelungen. Hinter dem neuen Tabellenzweiten Sturm Graz (2:1 gegen Mattersburg) verbesserten sich die Salzburger von Rang sechs auf drei. „Ich hoffe, wir haben jetzt die Wende geschafft. Wir haben heute fast alles besser gemacht. Wir haben endlich Fußball gespielt. Das war die richtige Antwort“, sagte Sportdirektor Heinz Hochhauser.

In den zwei ausständigen Spielen bis zur Winterpause gegen Ried und bei Sturm soll nun der Rückstand auf die Austria verringert werden. „Mit solchen Leistungen können wir weiterhin nur gewinnen“, meinte Hochhauser. Trapattoni freute sich vor allem für zuletzt heftig kritisierte Spieler wie Vargas oder Ilic, der neben ÖFB-Teamspieler Christoph Leitgeb der beste Salzburger war.

Leitgeb wurde von Trapattoni einmal mehr mit dem jungen Pavel Nedved verglichen. „Leitgeb kann auf vielen Positionen spielen. Er ist sehr schnell mit dem Ball. Das braucht man im heutigen Fußball“, erklärte der Italiener, der den 22-Jährigen langfristig im zentralen Mittelfeld einsetzen will. Lediglich an Konstanz müsse der Steirer noch gewinnen. In Wien hatte Leitgeb die Salzburger mit dem 1:0 nach herrlicher Vorarbeit von Kovac und Zickler bereits in der 6. Minute auf die Siegerstraße geführt.

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