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Sakrale Musik aus Polen

Boten polnische Sakralmusik in Vollendung: Julian Gembalski und Elzbieta Grodzka-Lopuszynska.
Boten polnische Sakralmusik in Vollendung: Julian Gembalski und Elzbieta Grodzka-Lopuszynska. ©Hronek
Bludescher Orgelkonzerte ziehen internationale Interpreten aus ganz Europa an.

Dank des internationalen Netzwerkes, das sich Bruno Oberhammer in den vergangenen Jahrzehnten als gefragter Konzert-Organist aufgebaut hat, profitiert auch die Bludescher Orgelkonzertreihe, deren Gründer und künstlerischer Leiter Oberhammer seit über 40 Jahren ist. Anders wäre das Gastspiel von Julian Gembalski an der Bergöntzle-Orgel und der Sopranistin Elzbieta Grodzka-Lopuszynska in Bludesch kaum vorstellbar. Die beiden aus Polen stammenden Künstler gelten als musikalische Botschafter ihres Landes und ihr „Auslandsengagement“ in Bludesch wurde durch das polnische Kulturinstitut in Wien entsprechend gefördert. Nur schade, dass sich die Besucher zum Konzert in der Bludescher Pfarrkirche am spätherbstlichen Sonntagnachmittag nur spärlich eingefunden haben.

 Meisterhafte Interpretation

Gembalski scheint sich mit den instrumentalen Möglichkeiten der Bludescher Bergöntzle Orgel und dem barocken Kirchenraum der St. Jakobskirche intensiv auseinandergesetzt zu haben. Seine Registrierung bei seinen Orgel-Solis lässt auf musikalische Affinität zum barocken Prunkstil des Kircheninneren schließen, manchmal etwas „scharfzüngig“, gerne aus dem vollen Register schöpfend mit lange verweilendem Schlussakkord.  So auch bei der „Toccata tertii toni“ einem „Anonymus-Werk“ aus dem 17. Jahrhundert. Technisch scheint Gembalski die Perfektion auf den Leib geschrieben. Da gibt es selbst bei halsbrecherischen Tempi wie bei Bachs „Piece d’Orgue“ nicht die geringste Unebenheit.

 Sakralmusik aus Polen

Mit Werken polnischer Barockkomponisten wie Damian Stachowicz, Stanislaw Szarzynki, Marcin Zebrowski und den Zeitgenossen Jozef Swider und Gembalski selbst als Improvisator gibt es interessanten Einblick in die Sakralmusik Polens.  Im „Veni Consolator“ stellte sich die Sopranistin Elzbieta Grodzka mit ihrer raumfüllenden, in der Höhe gläsernen und in der Mittellage sonor ausgeglichenen Stimme und samtweichem Timbre vor. Bewundernswert, mit welcher Leichtigkeit die die Koloraturen gemeistert werden. Josef Swiders „Kto szuka“ und „Ave Maria“ mit spätromantischem Akzent geben Grodzka Gelegenheit, lyrische Kantilene und Dramatik effektvoll gegenüberzusetzen. Humor und Virtuosität vereinigt die abschließende Improvisation der beiden Künstler über ein polnisches Volksliedmotiv. Standing Ovation als Dankeschön. 

 Das letzte Konzert findet am Sonntag, 28. Oktober um 17 Uhr in der Bludescher Pfarrkirche statt. Ausführende: Oberhammer an derBergöntzle-Orgel und Choralschola des Benediktinerstiftes Seitenstetten (NÖ) Leitung: Stiftskapellmeister P. Franz Hörmann  OSB

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