Sahara-Geiseln: Österreich bat Libyen um Hilfe
Libyen werde “alles in unserer Macht stehende unternehmen”, damit die Geiseln freigelassen würden, sagte der Vertreter Libyens, der anonym bleiben wollte. Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) hatte am Freitag mit Libyens Revolutionsführer Muammar Al-Gadaffi telefoniert, wie libyische Behörden am Montag bestätigten.
Nach anderen mit der Causa beschäftigten Kreisen hat Libyen bereits einen Kontakt mit den Entführern “in der weiten Sahara” hergestellt. Denselben Quellen zufolge ist die Stiftung von Muammar Gaddafis ältestem Sohn Saif in der Angelegenheit tätig. Die Stiftung soll bereits im März diesen Jahres 15 von 22 festgehaltenen malischen Soldaten aus den Händen von Tuareg-Rebellen befreit haben. Malis Präsident hatte dem libyschen Revolutionsführer damals für seine “brüderliche Aktion” gedankt, die “viel dazu beitragen hat, einen Ausweg aus der Krise zu finden”.
Der außenpolitische Berater Gusenbauers, Bernd Wrabetz, wollte das Gespräch mit Gaddafi am Montag nicht bestätigen. Er sagte aber auf Anfrage der APA, dass der Kanzler “wie alle anderen, die wertvolle Kontakte haben, in den vergangenen Tagen viele Telefonate geführt hat”. Gusenbauer habe “mit allen Leuten aus der EU und der Region gesprochen, die hilfreich sein können”. Es würden “alle Kanäle” genutzt, um die Freilassung der beiden am 22. Februar verschleppten Geiseln zu erreichen. Sie werden derzeit im Norden Malis vermutet. Bamako hat dies jedoch bisher nicht bestätigt.
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