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S18: Beide Varianten technisch umsetzbar

LH Markus Wallner
LH Markus Wallner ©ÖVP
Probebohrungen zeigen, dass Z-und CP-Variante umsetzbar sind.
Grüne präsentieren Verkehrslösung für S18
Trassenentscheidung für S18 bis 2020

Eines der größten und wichtigsten Straßenbauvorhaben Westösterreichs - der Bau der Bodensee-Schnellstraße (S18) - ist technisch realisierbar. Das hat am Dienstag Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) gemeinsam mit Hartwig Hufnagl, Vorstand der Straßenbaugesellschaft Asfinag, erklärt. Die Trassenentscheidung soll im nächsten Jahr fallen, frühestmöglicher Baubeginn wäre 2025.

Die Bodensee-Schnellstraße soll die Autobahnnetze Österreichs und der Schweiz hochrangig aneinander anbinden. Es ist eine Verbindung, über die in Vorarlberg bereits seit Jahrzehnten diskutiert wird. Befürworter und Gegner stehen einander scheinbar unversöhnlich gegenüber, auch deshalb, weil die Straße durch die letzte im unteren Vorarlberger Rheintal erhalten gebliebene Ried-Landschaft führen soll. Die "alte" Variante der S18 wurde 2006 vom Verfassungsgerichtshof zu Fall gebracht.

Zwei Varianten

Aktuell geprüft werden von der Asfinag zwei Optionen: eine 7,5 Kilometer lange Ried-querende Straße samt Untertunnelung eines Natura 2000-Schutzgebiets (Variante Z) sowie eine 8,6 Kilometer lange Ostumfahrung von Lustenau (Variante CP).

178 Kernbohrungen durchgeführt

Zur Erkundung der Bodenbeschaffenheit des Gebiets wurden mittlerweile 178 Kernbohrungen durchgeführt, die Ende Juni abgeschlossen wurden. 121 dieser Bohrstellen wurden zu Grundwassermessstellen umgebaut, dazu kamen 224 Rammsondierungen.

Die technische Machbarkeit der beiden Varianten sei durch die Bohrungen positiv beantwortet worden, freute sich Wallner beim Pressegespräch. Zuletzt hatten im Wahlkampf zur Landtagswahl Grüne und NEOS die Möglichkeit der Umsetzung der S18 infrage gestellt. Hufnagl sprach von "sehr positiven Ergebnissen", auch wenn der Untergrund anspruchsvoll sei. Die Verhältnisse seien aber "beherrschbar", so Hufnagl. Im kommenden Jahr soll die Entscheidung über die Trasse fallen, im besten Fall könnte 2025 mit dem Bau der S18 begonnen werden. Wallner appellierte an die Gegner des Projekts, "nicht in den Modus der Verhinderung" zu kommen und verwies auf 40.000 verkehrsgeplagte Bürger im Unteren Rheintal sowie auf täglich 6.000 Pendler.

Weitere Großprojekte

Abseits der S18 bezifferten Wallner, Hufnagl und der zuständige Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP) das Investitionsvolumen der Asfinag in Vorarlberg bis 2025 mit 454 Millionen Euro. Mit dem Umbau der Anschlussstelle Bludenz-Bürs der Rheintalautobahn (A14) wurde bereits begonnen, der Abschluss ist bis 2021 geplant. Für die neue Anschlussstelle Rheintal-Mitte soll noch heuer der Spatenstich erfolgen. Auch diese Arbeiten könnten bis 2021 beendet sein. Der aus der Landesregierung ausscheidende Rüdisser freute sich besonders darüber, dass auf der Rheintalautobahn zwischen Bregenz und Dornbirn telematische Einrichtungen installiert werden sollen - eine Verkehrsbeeinflussungsanlage auf der A14 ist eine alte Forderung des Landes.

(APA)

FPÖ fordert rasche Entscheidung

Nach Bestätigung der Machbarkeit fordert FPÖ-Landesobmann Bitschi eine rasche Trassenentscheidung zur S18. Die Freiheitlichen favorisieren dabei die Z-Variante.

"Die betroffene Bevölkerung im Unteren Rheintal wartet seit Jahrzehnten auf die notwendige Entlastungsstraße. Jetzt muss rasch eine Trassenentscheidung für die Z-Variante gefällt werden und die Umsetzungsphase gestartet werden", betont der FPÖ-Landeschef abschließend.

Neos gegen "kurzfristige Wahlzuckerl"

"Seit 60 Jahren herrscht nun schon Stillstand in der Vorarlberger Straßenverkehrspolitik und plötzlich wird ein paar Tage vor der Wahl verkündet, dass Probebohrungen ergeben haben, dass sowohl die Z- als auch die CP-Variante umsetzbar sind. Das zeigt, dass es wieder einmal nur um kurzfristigen Wählerfang geht und nicht um Lösungen für die Vorarlberger", kritisiert Landessprecherin Sabine Scheffknecht.

Die Neos sprechen sich dafür aus, dass die Menschen im unteren Rheintal schnellstmöglich entlastet werden. "Wenn die Z-Variante realisierbar ist, ist das gut, aber die Umsetzung kann noch 20 Jahre dauern", so Scheffknecht. Es brauche einen Anschluss Bruggerloch der sowohl in der Z- als auch in der CP-Variante gebraucht wird und dieser solle so schnell wie möglich umgesetzt werden, fordern die NEOS.

(Red.)

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