Es sei “das Beste, was einem Filmemacher passieren kann”, schwärmte er bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Oscar-Gala im Kodak Theatre in Los Angeles, “das ist ein echter Kindheitstraum, der wahr geworden ist.” Und glücklich fügte er hinzu, der Zusatz “Oscar-Gewinner” werde von nun an immer Teils seines Namens sein. “Besser geht’s nicht.”
Hauptdarsteller Karl Markovics, der Ruzowitzky bei der Bekanntgabe des Erfolgs durch die spanische Schauspielerin Penelope Cruz in die Arme gefallen war, meinte im Gespräch mit der APA, “nachdem ich ‘Austria’ gehört habe, habe ich mich einfach ausgelassener Freude hingegeben”. Derzeit warte man noch, bis Ruzowitzky mit seiner Frau und dem Oscar von Arnold Schwarzeneggers Governor’s Ball in das österreichische Konsulat komme – “dann wird der Höhepunkt des Abends erreicht sein, mit hoffentlich noch halbwegs standfesten Gratulanten.”
Markovics hoffte, dass nun die “maßgeblichen Stellen in Österreich” versuchen würden, aus der “nationalen Euphorie” vielleicht auch “kreatives Potenzial zu schlagen, das dem österreichischen Film als solches zu Gute kommt”. Das sei so sein Wunsch unter dem Christbaum: “Die Geschenke haben wir bekommen, aber nur von den Geschenken können wir nicht leben – denn Weihnachten ist morgen wieder vorbei, aber es soll ja trotzdem weitergehen.” Die Ankündigungen von Bundesministerin Claudia Schmied (S) und Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S), sich für eine Verbesserung der Förderbedingungen einzusetzen, sah Markovics als “guten Weg, wenn es nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleibt”.
Der Kärntner Produzent Josef Aichholzer konnte unterdessen vermelden, dass “Die Fälscher” in den USA diese Woche “mit grandiosen Zahlen” angelaufen sei. “Die Kinos waren alle ausverkauft.” Die Nominierung habe diesbezüglich schon Rückenwind gegeben, “der Oscar dazu ist jetzt natürlich doppelter Rückenwind für den Film”. Ruzowitzky hatte sich bei der Pressekonferenz noch überrascht gezeigt, wie viel die Nominierung in Österreich bedeutet habe. Normalerweise drehe sich in Österreich alles um Oper und klassische Musik und Theater.
Stefan Ruzowitzky darf sich nicht nur über seinen Auslands-Oscar freuen, sondern auch über einen traumhaften Kinostart von “Die Fälscher” in den USA. “Der Film ist eben im Kino angelaufen und verzeichnete den zweitbesten Start eines deutschsprachigen Films”, erzählte der Regisseur dem Ö1-“Mittagsjournal”. “Der Film funktioniert hier extrem gut.” Ob er sich der historischen Dimension seines Erfolges schon bewusst ist? “Nein, wahrscheinlich nicht.” Das werde wohl noch dauern, “um das zu realisieren und richtig mitzubekommen”.
Rein politisch hofft er, dass nun ein gewisser Druck auf das Kultur- und das Finanzministerium entstehe . “Das wäre schon länger notwendig gewesen, dass man sich bewusster wird”, so Ruzowitzky, und dass man stolzer sei auf die Filmproduktion aus dem eigenen Land. “Und nicht erst, wenn die großen Preise aus dem Ausland kommen.”
Für ihn persönlich erwartet sich der Regisseur auf jeden Fall noch einen Karriereschub: “Na, das will ich doch hoffen.” Das bedeute nicht nur, dass man die Honorare nach oben schaufelt, sondern dass man “einfach an interessantere Projekte und Leute rankommt”.
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