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Russland will Griner gegen Waffenhändler tauschen

Es gehe ihr den Umständen entsprechend gut: Brittney Griner.
Es gehe ihr den Umständen entsprechend gut: Brittney Griner. ©Reuters
Die in einer Strafkolonie inhaftierte Amerikanerin soll möglicherweise gegen einen russischen Waffenhändler ausgetauscht werden, der in den USA einsitzt.
US-Basketballerin Griner in russisches Straflager verlegt
US-Basketballstar Griner auf Weg in russische Strafkolonie
Berufung von US-Basketballerin Griner in Moskau abgelehnt

Kaum wurde US-Basketballstar Brittney Griner in eine Strafkolonie in Mordowien verlegt, signalisiert Russland Interesse an einem Gefangenenaustausch mit den USA.

"Sie versucht, stark zu bleiben"

Nun also Mordowien. IK-2-Strafkolonie in Javas, 500 Kilometer und acht Autostunden von Moskau entfernt. Dorthin wurde Brittney Griner vergangene Woche verbracht, die Haftbedingungen für den Basketballstar aus den USA werden in Russland nach ohnehin traumatischen Monaten nun auch noch immer schlechter. "Sie versucht, stark zu bleiben und sich an ihre neue Umgebung anzupassen", teilten die Anwälte der 32-Jährigen mit.

Kaum wurde öffentlich, dass Russland die nächste Stufe gezündet hat, meldete sich der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow zu Wort und signalisierte erneut Interesse an einem Gefangenenaustausch. Und wieder fiel dabei der Name Wiktor But, der frühere russische Waffenhändler sitzt seit 2010 in einem US-Gefängnis.

"Konkrete Einigung"

Er hoffe, dass die Aussicht auf einen Austausch größer werde, sagte Rjabkow laut russischen Nachrichtenagenturen am Freitag. "Ich hoffe, dass die Zeit kommt, in der wir eine konkrete Einigung erzielen."

Nicht zum ersten Mal spielt Russland den Namen But. Bislang sind die USA nicht auf einen Deal eingegangen, der den berüchtigten "Händler des Todes" beinhaltet. Und es darf stark bezweifelt werden, dass sich das ändert.

"Substanzielles Angebot"

Karine Jean-Pierre, Sprecherin des Weißen Hauses, bekräftigte am Mittwoch, dass die USA Russland in der Sache ein "substanzielles Angebot" unterbreitet hätten. Wie es aussieht, ist natürlich nicht bekannt. "Jede Minute, die Brittney Griner in Russland in unrechtmäßiger Haft verbringen muss, ist eine Minute zu viel", so Jean-Pierre.

US-Präsident Joe Biden machte Griner zuletzt Hoffnungen auf neue Verhandlungen. Er hoffe, das Präsident Wladimir Putin jetzt nach den Midterm-Wahlen in den Staaten "bereit ist, ernsthafter über einen Gefangenenaustausch zu sprechen", so Biden. Ähnliche Aussagen gab es allerdings schon öfter. Erfolge? Keine.

Inhaftiert seit Februar

Griner ist seit Februar inhaftiert. Sie war am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden, weil sie Vape-Kartuschen mit Cannabis-Öl in ihrem Gepäck mitführte. Anfang August wurde die zweimalige Olympiasiegerin zu neun Jahren Haft verurteilt.

(APA)

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