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Russland verschärft Drohungen gegen geplanten US-Raketenschild

Russland hat seine Drohungen gegen das von den USA geplante Raketenabwehrsystem in Osteuropa weiter verschärft. Der geplante US-Raketenschild könnte zum Ziel russischer Raketen werden, warnte der Kommandant der Strategischen Streitkräfte, General Nikolai Solowzow, am Montag.

Die Armee müsse alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um Russlands Potenzial atomarer Abschreckung zu schützen, sagte Solowzow laut der Nachrichtenagentur Interfax. Er schließe nicht aus, dass die geplanten Abwehr-Anlagen in Polen und Tschechien „als Ziel für einige unserer Interkontinentalraketen ausgewählt werden“, sagte Solowzow.

Die USA wollen in Tschechien eine Radaranlage errichten und in Polen Abfangraketen stationieren, um nach eigenen Angaben gegen mögliche Angriffe etwa des Iran gewappnet zu sein. Die Pläne stoßen auf heftigen Widerstand in Moskau, das sie als direkte Bedrohung auffasst. Bereits am Wochenende hatte der russische Generalstabschef Juri Balujewski gewarnt, das geplante Raketenabwehrsystem in Osteuropa könne durch mögliche Missverständnisse einen russischen Gegenangriff auslösen.

Am Montag testete die russische Marine nach eigenen Angaben erfolgreich eine Interkontinentalrakete. Demnach wurde das Geschoss von einem U-Boot in der nördlichen Barentssee in den Fernen Osten Russlands abgefeuert. Die Rakete des Typs Sinewa mit einer Reichweite von 8900 wurde im Juli in Betrieb genommen, sie kann mit vier nuklearen Sprengköpfen bestückt werden.

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