Der weißrussische Präsident Lukaschenko werde sich am Montag in die Verhandlungen einschalten. Die weißrussischen Raffinerien Naftan und Mosyr hätten genügend Ölvorräte, um die Verarbeitung für eine Woche fortzusetzen. Weißrussland bezieht täglich rund 400.000 Barrel russisches Öl und exportiert einen Großteil der Verarbeitungsprodukte in den Westen.
Weißrussland hat eine Erhöhung der Transitgebühren für russisches Öl um das Zehnfache auf 45 Dollar pro Tonne angedroht. Zuvor hatte Russland von dem Nachbarland gefordert, die vollen Exportzölle auf den Teil der Öllieferungen zu zahlen, deren Raffinierieprodukte nicht in Weißrussland verbraucht, sondern exportiert werden. Russland verteidigt den Schritt damit, dass es Nachbarländer nicht länger subventionieren wolle und stattdessen Marktpreise verlange. Europäische Politiker haben dagegen in der Vergangenheit Russland vorgeworfen, Energielieferungen zur Gängelung von Nachbarstaaten einzusetzen.
Der Streit weckt Erinnerungen an einen ähnlichen Konflikt Anfang 2007, als Einschränkungen der russischen Erdöllieferungen durch die über Weißrussland verlaufende Druschba-Pipeline die Versorgung in Polen und Deutschland erheblich beeinträchtigt hatten. Über diese Leitung bezieht Deutschland rund 15 Prozent und Polen mehr als drei Viertel seines Ölbedarfs.
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