Russland kündigt Feuerpause um Mariupoler Asow-Stahlwerk an

Die russischen Truppen würden ab 13.00 Uhr (MESZ) "alle Feindseligkeiten einstellen, ihre Einheiten auf eine sichere Entfernung zurückziehen und den Rückzug" der Zivilisten sicherstellen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. In dem ukrainischen Stahlwerk haben sich seit Wochen ukrainische Soldaten und zahlreiche Zivilisten verschanzt.
Kiew: Rund 1.000 Zivilisten in Asow-Stahlwerk in Mariupol
Nach Angaben aus Kiew sollen sich rund 1.000 Zivilisten in dem Stahlwerk aufhalten. Dazu wurden in den vergangenen Tagen auch Videos veröffentlicht, auf denen Kinder und Frauen zu sehen sind. Die ukrainischen Kämpfer, die sich in dem Werk verschanzt haben, fordern, alles für die Sicherheit der Menschen zu tun.
Nach russischen Angaben halten sich in dem Stahlwerk Asowstal noch rund 2.500 ukrainische Kämpfer und ausländische Söldner auf. Russland hat sie aufgefordert, sich zu ergeben. Das hatten die Verteidiger von Mariupol abgelehnt. Am Sonntag hatte Kiew allerdings Moskau Verhandlungen angeboten - über einen Austausch der Militärs.
Kiew: Fünf Tote bei Angriffen auf ukrainische Bahninfrastruktur
Bei russischen Angriffen auf die ukrainische Bahninfrastruktur wurden nach Angaben Kiews mindestens fünf Menschen getötet. 18 weitere Menschen seien bei dem Raketenbeschuss in der Region Winnyzja im Zentrum des Landes verletzt worden, teilte das Büro des ukrainischen Generalstaatsanwalts am Montag in den Onlinenetzwerken mit.
Guterres in Russland erwartet
Russland will laut einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit UNO-Generalsekretär Antonio Guterres Themen rund um Mariupol und das Asowstal besprechen. Guterres wird diese Woche zu Gesprächen mit Präsident Wladimir Putin in Russland erwartet. Anschließend soll er nach UNO-Angaben in die Ukraine weiter reisen, um deren Präsidenten Wolodomyr Selenskyj zu treffen.
Ukrainische Angaben: Mindestens 3.818 tote Zivilisten
Durch den vor gut zwei Monaten begonnenen russischen Angriffskrieg in der Ukraine wurden indes nach ukrainischen Angaben mindestens 3.818 Zivilisten getötet. "Verletzte: mehr als 4.000", teilte die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine am Montag mit. Die Statistik sei jedoch unvollständig, da die Behörden zu vielen Orten, darunter zur blockierten Hafenstadt Mariupol, keinen Zugang hätten. Aktuell geht die Staatsanwaltschaft dabei von mindestens 215 getöteten und 391 verletzten Kindern aus. Die Vereinten Nationen haben bisher rund 2.500 zivile Tote erfasst, gehen aber ebenso wie Kiew von weitaus höheren zivilen Opferzahlen aus.
(APA/Red)
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